Cass McCombs - "PREfection"
»Unaufdringlich brillant. « war John Peels Urteil über Cass McCombs, ein Songwritertalent, bei dem kaum zu entscheiden ist, ob seine musikalischen oder seine lyrischen Qualitäten gemeint sind. Storytelling in großem Stil, Hemingway auf Anti-Folk-Kurs und ein Sound der kaputt, kratzig und vor allem dramatisch klingt. Das erste Album »A« erregte mal Aufsehen, und quasi direkt im Anschluss erscheint nun die Fortsetzung »PREfection«.
Das Gute an dem Mann ist auch hier wieder in eindrucksvoller Weise zusammengefasst. Nicht so glamourös wie Adam Green, nicht so melodisch wie Folk Implosion, irgendwo zwischen Morrissey und Ian Curtis singen gelernt, und die Gitarre aufs Notwendige reduziert. Dreckig scheppernde Keyboards im Hintergrund, die gut und gerne auch an seinen früheren Kollegen Casiotone For The Painfully Alone erinnern dürfen, verweben sich mit Cass’ Stimme auf wundersam mystische Weise. Es ist alles so einfach gemacht, dass die Geschichte von selbst ihren Lauf nimmt und einen nicht mehr loslässt. Bei »Multiple Suns« findet man neben diesem fiesen, Cop Shoot Cop-lastigen Bass auch die Zeilen: »I´m looking forward to losing all my hair. I´m looking forward to looking backward. « Diese unendliche Geschichte, die uns Cass McCombs hier erzählt, ist aufrichtig zwischen Fakt und Fiktion angesiedelt, als ob sie von Lou Reed und Bill Callahan beim Billardspielen ausgedacht worden wäre. Prädikat: wertvoll.
VÖ: 07.02.2005 auf 4AD
in: platten.kritk | von: wiesengrund | 23. Feb, 15:54
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