Körperwelten
Der neue Suhrkamp-Sammelband »Gendertronics« sucht den Körper in der elektronischen Musik.
»mein körper ist ein tempel, / und dieser tempel will gepflegt werden. (hippie) / mein körper ist ein tempel, / und dieser tempel muß zerstört werden. (punk) / hat jemand meinen körper gesehen? (techno)«
Ein Kalauer, sicher, aber einer, der die richtigen Fragen aufwirft. Er stammt aus Marc Weisers grandioser hate-speech, die vor kurzem mit anderen Texten im neuen vom club transmediale und Meike Jansen herausgegebenen Suhrkamp-Reader »Gendertronics – Der Körper in der elektronischen Musik« erschien.
Die Fragen, an denen sich die Essays, Aufsätze und Gespräche entlang hangeln, sind diese: Was wurde aus dem Körper, den die Vordenker der elekronischen Musik zu überwinden sich auf die Fahnen geschrieben hatten? Sind die elenden Rockismen, die immer auch zu Machismen tendieren, obsolet geworden? Und, da Körperfragen auch immer Genderfragen sind, was wurde aus der Frau in der elektronischen Musik; ist die elektronische Musik eine geschlechtslose? Was trat an die Stelle der phallischen Gitarre, wurde das – ’tschuldigung – Gitarrengewichse durch Modulmasturbation ersetzt/erweitert?
weiter …
club transmediale/Meike Jansen: »Gendertronics – Der Körper in der elektronischen Musik«. – Frankfurt a. M: Suhrkamp, 2005 | 204 Seiten; 9,– €; ISBN: 3-518-12394-7 | Amazon.de | Buecher.de
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