Star Trek Filmologie


Weil im Urlaub auch oft Langeweile herrscht, hier Beschäftigung nicht schlecht ist, dachte ich mir, aufgrund des erneut ausgebrochenem Star Trek Sommerfiebers (die erste Enterprise-Episoden der Staffel 3 habens mir angetan), hier eine Gebrauchsanleitugn der zehn bisher erschienen ST-Filme. Fuer die, die sich nie rangetraut haben:

Star Trek - Der Film
Klassiker. Langatmiges Meisterwerk. Robert Wise (Sound of Music) inszeniert den ersten Roman Gene Roddenberrys, der quasi ST erfunden hat. Die Originalserie wurde quasi als Prequel zum Roman gedreht, und erst 79 wurde der Film zum Roman fertiggestellt. Die Story in kurz: Eine unbekannte Sonde nähert sich der Erde und "verschluckt" alles unterwegs. Die gerade reparierte Enterprise soll hinnein, und findet dort sehr, sehr, sehr alte Bekannte. Die Pointe und die stoische Ruhe des Films haben mich immer fasziniert. Pflicht.

Star Trek II - Der Zorn des Khans
Mindestens so gut wie Teil eins, aber völlig anders. Ein Action-Reisser. Khan, ein Übermensch der Erde des 20. Jahrhunderts (Gen-Technik), rächt sich an Kirk für die Aussetzung auf einem Wüstenplaneten (siehe Originalserie). Die Rache ist ein blutiger, beinharter Kampf, der dramatisch und mit tollen Effekten inszeniert sogar den Tod des allseits geliebten Spock als Auflösung braucht. Nie war ST vorher so spannend. Und Kirks zornerfüllter "Khaaaaan!"-Schrei ist Legende.


Star Trek III - Auf der Suche nach Mr. Spock
Teil drei ist Mist. Klar, einfach so Spock sterben zu lassen geht nicht. Aber man hätte sich schon mehr Mühe mit der Storyline geben können. Einzig sehenswert: Christopher Lloyd (Mr. Back To Future) als böser Klingonen-Schurke, und die Vernichtung der altgeliebten Enterprise (durch letzeren).





Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart
Vierfach Oscar-nominiert (Teil I nur 3-fach) wurde dieser Film zu einem der Alltimefavs der Trekkosphere. Auf dem aus Teil III gekaperten rostigen Klingonkreuzer muss die Crew zurück ins Jahr 1986 um abermals eine die Erde bedrohende Sonde aufzuhalten. Was sie dort suchen: Die in der Zukunft ausgestorbenen Buckelwale. Und der Clash mir der harten L.A.-Realität der 80er ist wahrlich sympathsich und gut rübergebracht worden. ST goes Comedy klappt also im ersten Anlauf.


Star Trek V - Am Rande des Universums
Vergiss es. Absoluter Gottsuche-Mist. Ich mein... "Wozu braucht Gott ein Raumschiff?" als Infragsetllung seiner Existenz hat vielleicht Charme - aber der Film ansonsten nichts dergleichen.







Star Trek VI - Das unentdeckte Land
Wahnsinn. Würde hart mitkämpfen um den Meistertitel. Ein brillanter Polit-Thriller im Weltraum, bei dem die Crew dank ihres doch schon fortgeschrittenen Alters auch wirklich gute, reife Leistung erbringen. Tolle Dialoge, packende Story, grandioser Christopher Plummer als Bösewicht. Für mich, der beste mit der Kirk-Crew.




Star Trek VII - Treffen der Generationen
Gelungener Übergang zwischen der Kirk- und Picard-Generation. Diesmal ist die Bedrohung nicht so gross, eine unbekannte Zivilisation auf einem unbekannten Planeten, die im Film nie gezeigt wird. Was für ST doch Seltenheitscharakter hat. Stewart und Shatner sind ein tolles Duo, und die Vernichtung der Enterprise-D sieht einfach toll aus (was nicht heissen soll, ich hab was gegen das Schiff ;). Also durchaus sehenswert, auch wenn die Regie-Leistung David Carsons etwas schwach ausfällt.

Star Trek VIII - Der erste Kontakt
Der Blockbuster. Die Borg. Der Anbeginn der ST-Zukunft, da per Zeitreise die Erfindung des Warp-Antriebs gezeigt wird. Wahnsinns-Effekte, gute Moral (Helden sind nur geldgierige Alkoholiker) und eine betrunke Troi machen ihn zu einem ST-Highlight. Den Borg als einer der spannendsten ST-Ideen einen ganzen Film zu widmen, war ne tolle Idee. Umsetzung Klasse, Jonathan "Riker" Frakes führte Regie, und ne Oscar-Nominierung für die grandiosen Borg-MakeUps gabs auch.

Star Trek IX - Der Aufstand
Ein Juwel am ST-Himmel. Der Kampf ums Paradies (ein Jungbrunnen-Planet) wird in gewohnter Gutmenschen-Manier von Picard und Co. geführt. was aber den Film auszeichnet ist seine Buntheit, seine warme Ausstrahlung, sein Humor. Data als Wahnsinniger, Worf in der Pubertät, Picard als Mambo-Tänzer, Joysticks als Enterprise-Steuereinheit. Die versteckten kleinen Pointen machen ihn zum definitiv sympathischsten Film. Frakes' Regie passt wieder, und die Schauspieler profilieren in ihren neuen Rollen. Mehr als Pflicht.

Star Trek X - Nemesis
War Teil IX das bunteste an ST, so ist Teil X die Düsterheit eines bodenlosen Loches. Was gut tut, und später in der Serie "Enterprise" ja stark Niederschlag fand. Die Story hinkt zwar etwas (Picard stellt sich dem neuen remanischen, nein, romulanischen Herrscher, der in Wahrheit ein Klon von ihm ist, seine eigene Nemesis), der Film ist aber trotzdem nicht schlecht. Das Ende von Teil II (eine wichtige Person opfert sich, um das Schiff zu retten) wird wiederverwendet, und die Enterprise selbst darf sogar mal rammen. Regie von Stuart Baird war vielleicht ein Fehlgriff.

Nicht alles ist also gut, aber manches dürfte so manchen Filmabend doch ermöglichen.

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