All I Need


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Es war war die Zeit zwischen Frühling und Sommer des Jahres 1998. Ich ging noch zur Schule. Es sollte ein guter Sommer werden, einer, der im Rückblick dann doch noch so eine gewisse spürbare Lust transportierte, die ich heutzutage vermutlich abklingende Pubertät oder ähnlich distanzschaffender Unsinn nennen würde. Tagsüber brachten wir die Schule hinter uns. Im Anschluß ging das Leben los. Wir fuhren nach Antwerpen, nach Köln, mit einer Freundin gings nach Belgien. Wir grillten in den Feldern hinter dem Haus, wir badeten im Freibad der kleinen Großstadt. Wir nutzten die Zeit. Viel Alkohol wurde getrunken, viele Zigaretten geraucht, so einiges andere auch. Wir feierten uns, den Sommer und das Leben, das uns so leicht vorkam. Ständig verliebte man sich, sorglos. Vielleicht war das der Sommer, an den man sich immer erinnern wird und von dem man sicher ist, die Anekdoten, die er barg, seinen Enkeln noch erzählen zu können. Oral History. Wahrscheinlich lebten wir diesen Sommer so intensiv, weil wir bereits instinktiv wussten, dass bald andere Zeiten kommen würden. Gewiss nicht zwingend schlechte, aber sicherlich nicht mehr so unbeschwerte. Das wussten wir vielleicht.

Warum ich davon erzähle? Im Frühling 1998 sah ich zum ersten Mal das Air-Video »All I Need«. Ich bin vergesslich, ich bin sehr vergesslich. Ich vermag mich an nichts zu erinnern, das länger als zwei Wochen zurückliegt. Okay, ich übertreibe. Aber ich weiß noch ganz genau, wie ich in einer sehr heißen Nacht bei offenem Fenster wachlag und nicht schlafen konnte, missmutig den Fernseher einschaltete und dieses Video sah. Verwaschene Farben, Super-8-Cam, Bilder einer assoziativen Erzählung. Wahrscheinlich saß ich mit offenem Mund davor. So ganz kann ich mir die Faszination für dieses Lied und das Video bis heute nicht erklären. Ich weiß nur eines: »All I Need« war bis heute die einzige Single, die ich mir jemals gekauft habe. Ich konnte das nie nachvollziehen, warum sich jemand Singles kauft. Soll er doch auf das Album warten. Aber damals, am Morgen danach, waren mir die Bilder und Töne immer noch so präsent, dass ich alter Prinzipienreiter Prinzipien solche sein ließ und in den nächsten Plattenladen lief. Ich sollte es nicht bereuen. Noch heute sind Nächte, in denen es zu heiß zum schlafen ist, für mich Anlaß genug, mal wieder »All I Need« zu hören. Dieser tongewordene Sommer.

Thanks for bringing it back, Waldar.

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