Für den Fall
"A group of people with influences and tastes spanning the last 183 years of pop music, coupled with the isolation of Australia." steht es auf der wunderbaren Homepage dieser kleinen, unbekannten Band geschrieben. Architecture in Helsinki haben heuer mit "In Case We Die" ihr zweites Album veröffentlicht, und meine Aufmerksamkeit erlangt, als mir jemand flüsterte, es wären die besseren Stars.
Nun, tatsächlich mag die Herangehensweise von AIH der der Stars ähneln, schließlich haben wir hier wie da Vielstimmigkeit, elegante Streicher- und Bläserarrangement und wunderschöne Popsongs, die mal zum Tanzen, mal zum Lachen, mal zum Weinen sind. Nur sind AIH nicht so erhaben, viel hektischer, und auch abwechslungsreicher. Vielleicht ist dieses ungestüme, nicht-in-einem-Modus-verharrende sogar ihre größte Stärke: Es ist definitiv eines der unlangweiligsten Alben dieser Zeit. Mit der dauernden Rhythmus-, Tempus und Instrumentierungsbrüchen wird hier trotzdem wunderbare Schönheit am laufenden Band produziert. Da folgt ein klassich-genialer Gitarren-Indieschrammel-Song mit einer guten (wirklich: guten!) Portion Modest Mouse ("Maybe You Can Owe Me") auf eine freche Disco-Pop-Perle ("Do The Whirlwind"), die (minus der Bläser) auf "Let Us Never Speak Of It Again",
Auf jeden Fall handelt es sich um wunder ausgelassene, jugendlich-wilde Indieschnösen-Musik, die nur viel zu wenig Aufmerksamkeit hat. Ganz abgesehen davon, dass es dann doch auch eine Spur von Eleganz hat, von "Ich brauch keine Aufmerksamkeit, um groß zu sein." Auch schon lange nicht mehr das Gefühl gehabt.
VÖ: Irgendwann heuer per Tailem Bend/Remote Control/Inertia. Bei uns? Hoffentlich bald.
>> AIH's 1 hour DJ-Set bei triple j
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>> Videos zu "It'5" und "Do The Whirlwind" (und zwei Stücken vom Debüt "Fingers Crossed") auf der wirklich ansehnlichen HP
in: platten.kritk | von: wiesengrund | 14. Okt, 14:59
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