Später geht's nicht
Was bin ich nicht verliebt und ergriffen von "Set Free", der neuen American Analog Set. Eine Band die bis jetzt nicht mal namentlich meinen Horizont gestreift hat erweckte durch den Spex-Artikel letztens ein wenig Interesse, und *schwupps* bin ich gefangen in einem Wald an Erinnerungen und langsamen Atem-Geräuschen. Wie die besten Melodien Lou Barlows, die postrockigsten Radiohead-Ideen, die rentabelsten Low-Anfänge und ausgefuchstesten Spiritualized-Seitehiebe fügt sich ein Netz zusammen, das schöner und verlockender nicht sein könnte. "Set Free" ist eine Hommage an das Staunen, ein Gedenken des Augenblicks. So unkompliziert, so wenig-wollend, so luftig wie das weite Weltall. Genau die richtige Platte zur richtigen Zeit, möchte ich meinen.
Wäre da nicht die eben verlautbarte Schreckensnachricht, dass es aus ist, mit eben dieser Platte. Als ob es nicht schon schlimm wäre Bands erst so spät zu entdecken (immerhin habe ich jetzt noch fünf Studioalben vor mir, die vor "Set Free" waren und gehört werden wollen...), ist es natürlich noch schlimmer, nachdem so eine schöne Platte wie "Set Free" in dein Leben trat, die Geschichte nicht mehr weiterverfolgen zu können. Als ob sie mit der Zukunft abgeschlossen haben, aber ihre Vergangenheit nicht mit mir.
edit: Der wunderbaren Opener "Born On The Cusp": hier.
in: platten.kritk | von: wiesengrund | 18. Okt, 18:24
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