Audition
TV Not The Radio: Mi/Do, 16./17. November 2005
»In ›Audition‹ geht Miike in vieler Hinsicht an die Grenzen des Darstellbaren, die Mischung aus gebannter Faszination und Abscheu, die der Film bei fast allen Zuschauern hervorruft, zeigt nur, wie clever Miike kalkuliert hat und wie effektvoll er das Grauen (mehr sollte man gar nicht verraten) umsetzt.« – Andreas Ungerböck im Schnitt
»Die Deutung des Horrors, den Miike folgen lässt, hängt genau an der Frage nach dem Status des Gezeigten; da der höchst bewusst im unklaren gelassen wird, bleibt der Film, notwendig, für unterschiedlichste Interpretationen offen. Er ließe sich lesen als Morality Play, als die (maßlose) Bestrafung Aoyamas für den Trick, mit dem er Asami gefunden hat. Aber eben auch als bloße Projektion, als panischer Schrecken vor der Frau […] Die Spaltung Asamis in den Engel und den Teufel (stets in weiß) ist radikal, es gibt keinen Übergang von der verletzlichen Unschuld zum mörderischen Monster, stets auch gibt es zwei Versionen: der Vorgeschichte, der Motivierungen (wenngleich die Spuren sich in Richtung Eindeutigkeit zu verdichten scheinen). Wäre das Monster die Wahrheit über Asami, Audition wäre ein bloßer, die Subtexte eher zum Vorwand nehmender Horrorfilm. Die krassen, kaum zu ertragenden Bilder (und Geräusche!) fordern ganz unabweislich die Ambivalenz, um nicht reiner Selbstzweck zu sein, nichts als Lust am Schock.« – Ekkehard Knörer
23.25 Uhr, ARTE
»Audition« (Ôdishon, Takashi Miike, 1999)
IMDB | Filmz.de (Presseschau)
in: TV not the radio | von: txt | 16. Nov, 20:27
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