Last.fm Betr
Es ist wieder so weit, als Subscriber darf man sich an der neuen Beta-Fassung der Last.fm-Page abarbeiten und Bugs suchen. Bald dürfte die Version auch für alle zugänglich sein, daher mal ein kurzer Überblick über neue Features.
Mit dem Fragwürdigen angefangen: Der Taste-O-Meter. Ich mein... ja eh, süß und so, man kann gleich beim Betreten einer Userpage sehen, "wie gut" man mit dem user "zusammenpasst", aber was genau dann vom user erwartet wird, ist mir nicht ganz klar. Was kann ich durch diese Info (die von "Very Bad" bis Super" reicht) nun besser machen, was ich nicht vorher durch einen liebevollen, suchenden Blick in die Top-Artists des betreffenden users erreichen konnte? Last.fm war für mich immer wichtig als Multiplikator von Daten, erinner dich an all die vielen Bands, die du viel zu selten hörst, stöbere durch meterlange Listen, komm auf Namen, die dir bekannt vorkommen, die du aber noch nicht einordnen kannst, usw... last.fm hat was mit Breite zu tun. Diese Stärke der Seite droht aber verloren zu gehen, wenn jetzt aus den Datenunmengen (in Verbindung mit der social networking Komponente) die Fäden wieder zusammengeführt werden auf ein schmales "Super". Ok, drunter sieht man noch immer in etwa5 Gründe(=Bands), warum man mit der Person zusammenpasst, aber wie gesagt: Das will ich am liebsten selbst rausfinden, um beim Stöbern auf hundert neue Sachen zu kommen. Ich werde dementsprechend das Taste-O-Meter so weit wie möglich ignorieren, und hoffen, dasss last.fm diese Verengungspolitik nicht als generelles Zukunftskonzept erdacht hat.
Und es scheint so, als ob die anderen Features durchaus meine Sorgen entkräften könnten. Es gibt z.B. nun endlich Free Tracks zum Download. Auf entsprechenden Band-Pages und im Dashboard hat man nun den feinen "Free"-Link in der Download-Spalte. So wie es aussieht, ist der Fall sogar so klasse, dass es direkte Links zu den files sind (also nicht diese myspace-Flash-Scheiße), sprich auch für so Sachen wie Stream-Radios (siehe rechts) gut geeignet sind. A propos Stream-Radio: Der build in Flash-Player der last.fm-page (siehe auch Bild oben) ist nun ausgeweitet worden. Er kommt als kleines, sympathisches Popup und bietet auf kleinem Raum die Basisfunktionen des last.fm-Protokolls: Loven, Skippen, Bannen, Recommenden. Klickt man von nun an auf einen Radio-Link, so wird man gefragt, ob man den süßen kleinen Flash-Player haben will, oder lieber die fette, geile Last.fm-Basisstation, die man sich natürlich weiterhin installieren kann/sollte.
Ein neues Feature, das in Richtung "Breite" geht, ist leider auch eins der fragwürdigsten: Events. Last.fm wird die Möglichkeit bieten, Konzerte/Festivals einzutragen, und sich so neben seinen musikalischen Charts auch einen musikalischen Kalender zu halten. Was natürlich Sinn macht, ist dass es in Verbinung mit den Profile-Daten eine tolle Konzert-Empfehlungs-(und -Erinnerungs-)maschine) darstellt. So lange, wie sich ein user dazu hingerissen hat, das Konzert einzutragen. Recommendations gleich auf Konzerte umzumünzen ist natürlich ziemlich geil, weil die (für mich) bisher immer noch etwas im luftleeren Raum schwebende Recommendations-Funktion von last.fm (also die system-interne via Profil, nicht die von anderen usern...) dadurch quasi Hand und Fuß kriegt. Hoffen kann man natürlich nur darauf, dass auch genügend Leute mitmachen und sich um die Eventeingabe kümmern, aber das ist wohl überall so.
Womit wir auch bei der fragwürdigen Stelle der Event-Neuerung sind: Es gibt keine Anbindung an upcoming.org. Dieser bereits durchaus gediegene social networking Kalender wurde schon früher von externer Seite mit last.fm gekoppelt, jetzt wäre es eigentlich Zeit gewesen da endgültig zusammenzubringen, was zusammengehört. Aber nada. Wer also sowohl die Vorteile von upcoming.org als auch die von last.fm nutzen will, muss sich bei beiden Pages um Eventeingabe bemühen. In dem ensprechenden Beta-Forum bei last.fm wurde natürlich vorgeschlagen, upcoming.org-Events importieren zu können, um den Aufwand geringer zu halten, aber es gab hierzu von offizieller Seite keine Stellungnahme. Spekulation: upcoming.org gehört Yahoo, ist somit böse. Vielleicht sind die Verhandlungen aber auch noch am laufen...
Noch ein P.S.: Die Statistiklastigkeit der Artist-Pages wird reduziert. Die harten Fakten sind nun nach unten gewandert, oben sind nun Tags, Fans, Shoutbox, Journals, Events (wird bestimmt ein netter Tour-Überblick) und die Wiki-Beschreibung der Band im Vordergund. Was die Sache nett auflockert und hübsch aussieht. Nur das ändern die Zählweise (von "soundsoviel Fans" auf "soundsoviel Plays") wird ne Menge Umgewöhnung bezüglich Größenordnungen verlangen...
in: txt.news | von: wiesengrund | 23. Okt, 10:37
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