Sonntag, 12. Februar 2006

Seeßlen über Ang Lee



»Das gibt kein glückliches Ende, wie wir es gewohnt sind – Ang Lees Filme enden vielmehr noch am ehesten mit einem glücklichen Anfang. Vom Verlust der kulturellen und der familiären Wurzeln handeln sie alle, und in seiner Welt gibt es niemanden, der endlich angekommen, der settled wäre (und so viele, die davon träumen!). Aber das Alte und das Neue, das Fremde und das Vertraute, der Sturm und die Ruhe sind in eine neue Balance zu bringen. Das Drama, die vollständige Erfüllung der Geschichte durch das Subjekt, und das Tao, die vollständige Lösung des Subjekts von der Geschichte, bedingen einander. Das ist, für die Kino-Erzählung zumindest, so neu, wie es einst neu war, in einem kubistischen Gemälde mehrere Perspektiven gleichzeitig zu verwenden.«

Georg Seeßlen, in der tollen neuen Ausgabe vom Du-Magazin, die sich Ang Lee und seinen Filmen widmet. Der Text ist hier online zu lesen.

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