suki - 2. Apr, 13:17

der panzer

was ich besonders abstoßend fand, war dass man sehr deutlich bemerkt hat, dass volker panzer nicht gut vorbereitet war.

fall1:
andreas kraß (wie komm ich denn auf jens?) ist als herausgeber von "queer denken", neben annemarie jagoses "queer theory" ein standard-einführungswerk in die queer theory in deutschland, eingeladen worden. und dann kommen von panzer solche fragen wie "was ist denn dieses quer, äh queer?"

fall2:
panzer spricht immer wieder nur von schwulen, bis es kroymann irgendwann zu viel wird und sie ihn korrigiert, dass er "homosexuell" sagen soll, um zu vermeiden, lesben auszugrenzen. er scheint davon in erster linie genervt. ("ja, wir sind heute abend sehr p.c." etc.)
die "unsichtbarkeit" der lesben ist seit jahren ein thema und mithin auch ein anlaß zu dieser ganzen queer-geschichte gewesen (um das verschwinden von "lesbe" hinter "frau") als auch eine kritik (lesben verschwinden hinter schwulen). das müßte panzer also wissen, wenn er sich auch nur mal eine stunde lang eine einführung dazu gelesen hätte.

ich weiß von einem meines profs, der auch ab und zu ins nachtstudio eingeladen wird (herfried münkler), dass aus kostengründen immer zwei folgen hintereinander an einem tag aufgezeichnet werden. das ist also schon ein ziemelicher stress für panzer. allerdings finde ich es schon bezeichnend, dass er bei diesem thema so schlecht vorbreitet ist und man ihm sonst schon anmerkt, dass er zumindest mal in die bücher seine gäste hineingeschaut hat.

txt - 2. Apr, 13:45

das mit der "unsichtbarkeit" von lesbischer homosexualität wollte ich eben auch noch bei der taz anmerken. wahrscheinlich resultiert diese dort auch aus der fixierung auf einen autor.

dass panzer schlecht vorbereitet schien, war nicht das erste mal. unvergessen, als er terkessidis in der migranten-sendung worte in den mund legen wollte, die dieser gar nicht geschrieben hatte. stellte sich dann heraus, dass er ihn mit einem anderen gast verwechselt hatte. gut, kann passieren. aber nicht wenn diese aussagen quasi konträr zu dem stehen, was terkessidis selber vertritt.

du studierst bei münkler? dessen "politisches denken im 20. jahrhundert" habe ich mit viel gewinn gelesen. tolles buch! und "die neuen kriege" ist ja auch schon fast ein standardwerk.

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