Das dritte Geschlecht
»Sie beschreiben in Ihren Büchern auch ein drittes Geschlecht, die so genannten ›Muxe‹, sprich: Musche …
Auch dafür ist Juchitán berühmt. Homosexualität gibt es zwar überall in Mexiko, aber die wird im Machismo diffamiert. In Juchitán ist es umgekehrt: Männer, die sich als Frauen verstehen und geben, sind dort hoch angesehen und gelten als besonders fleißig. Sie tun die Frauenarbeit und das besonders gut, um sich dadurch als das Geschlecht zu etablieren, das sie sind, jenes dritte: die Muxes. Wobei ich davor warne, dies mit Homosexualität gleichzusetzen.
Warum?
Weil der Partner eines Muxe wirklich als Mann verstanden wird, also nicht als homosexuell oder als Muxe. Der gehört ganz normal zum heterosexuellen Gefüge. Wollte man das heterosexuell interpretieren, könnte man sagen, die Muxes schlagen sich auf die Frauenseite.«
– taz: Michael Aust im Gespräch mit der Matriarchatsforscherin Veronika Bennholdt-Thomsen
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