Mittwoch, 21. Juni 2006

Some more misery


Boy Kill Boy - CivilianMan kann da anfangen, wo man will. Also, es ist so: Placebo und Franz Ferdinand versuchen sich zu einigen ob Pseudogoth mit Mainstreamappel mit Postpunkindiecredibilty mit Mainstreamappeal auf einen Nenner zu bringen sind. Resultat: Schwierig. Ungefähr so schwierig, wie ich mir tat, die britische Insel in letzter Zeit zu schätzen. Die laute britische Insel, wohlgemerkt, die unepischen, leisen My Latest Novel-Zauberwerke kann man da eh nicht dazuzählen. Und jetzt kommt »Civilian« daher. Sie vollbringen nicht nur den obigen Nenner (der da heißt: Bass!), sondern führen auch ihre ehemalige Vorband Hard-Fi ad absurdum, verpulvern The Futureheads/The Killers/Kaiser Chiefs/etc mit einem Fingerschnipp, trampeln auf dem Erbe Maximo Parks herum (weil die das mit dem Bass eben nicht verstanden haben…), machen dennoch nicht den Bloc Party-Fehler NUR für den Dancefloor zu schreiben, machen auch nicht den Art Brut-Fehler, eine Zeile vier mal zu oft zu singen, deuten hier und da mal an, was alles aus British Sea Power hätte werden können, wuchten sich in Snow Patrol-Ozeane (von denen man ja bekanntlich – je nach vorliebe – weiter zu Sebadoh oder Live gehen kann), erklimmen dieses sommerliche Gefühl der letzten Robocop Kraus-Platte, erinnern an das viel zu spät und viel zu wenig gefeierte Shout Out Louds-Debüt, stürmen die Charts (mit drei – nur drei! – sensationellen Hitsingles), verdammen mich in Erinnerungen an die guten Seiten der serbischen Indiepunkrock-90er (ein schier in diesem Rahmen nicht zu öffnendes Fass...) und lassen die Sonne und den gerade Wien zerschmelzenden Hochsommer völlig lächerlich aussehen in Schweißverursachwettbewerb. Das alles so konzentriert, wie ich es nicht erlebt habe, seit Tigerbeat mir damals Rockmusik erklärte. Das alles so richtig und gut angepasst, dass ich wieder daran glauben kann, dass die Briten Gitarren halten können. Seit dem Franz Ferdinand-Debüt, erstmals. Und das alles mit so viel Charme, so gutem Wissen und so tollem Kniefall, dass ich nur staunend nach oben blicken kann, und sage: »Close to madness/ So demanding/ I can't breathe anymore/ I'll never be the same again.«

Trackback URL:
https://txt.twoday.net/stories/2214630/modTrackback

ruhepuls - 22. Jun, 20:16

heisss!

wiesengrund - 22. Jun, 20:24

... du sagst es ... *schwitz*... du sagst es ...
DIY - 23. Jun, 20:10

schätze ich sollte der platte doch einen zweiten an-/durchlauf geben : )

.txt

random | life | samples


SUCHEN

 


DOLLHOUSE


Dollhouse


KALENDER

Juni 2006
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 2 
12
13
14
15
17
18
19
20
23
25
26
28
29
30
 
 
 


AKUT

Jippie Diplomarbeit....
Jippie Diplomarbeit. Ich bin gerade damit fertig geworden...
Scheini (Gast) - 1. Aug, 15:10
Recht hast du. Sieht...
Recht hast du. Sieht man ja an so mancher Zeitung.
Phil (Gast) - 1. Aug, 15:03
Eitelkeit?
Nur wer laut schreit wird gehört. Der Inhalt ist da...
Roland Rafael Repczuk (Gast) - 1. Dez, 09:02
Absoluter Surrealismus...
Mir fehlt die Farbe
Roland Rafael Repczuk (Gast) - 18. Mär, 12:42
Endlich mal eine Filmkritik...
Endlich mal eine Filmkritik als Auslegung die Sinn...
der (Gast) - 9. Mär, 21:49


BLOG STATUS

Online seit 7340 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Aug, 15:10


CREDITS

powered by Antville powered by Helma


Creative Commons License

xml version of this page
xml version of this page (summary)

twoday.net AGB

Subscribe with Bloglines



ABOUT .txt




STATUS

Du bist nicht angemeldet.