Samstag, 9. September 2006

Kurz und unfair II


Zweitverwertung galore. Wir haben bei uns im Radio einen Ordner, in den die Redakteure ihre mp3'ten Vorschläge für die Platte der Woche reinwerfen, damit sich die anderen ein Bild davon machen können, bevor wir uns dann schließlich auf der Redaktionssitzung gegenseitig zerfleischen. Da man sich nicht alles ergooglen kann, habe ich bei meinen Promosichtungen gleich Notizen gemacht. Ein paar schöne Sachen waren dabei:

(Die nicht-offiziellen MP3s bleiben nur für sieben Tage online, bzw. werden auf Verlangen gelöscht.)

F.S. Blumm: Summer Kling

Jazz für dieses Jahrtausend (read: kein Gegniedel, dafür aber mäandernde wie pointierte Sounds). Großartige, sehr akkustisch und bisweilen folkig gehaltene Platte. Gesang beschränkt sich auf Atemgeräusche. Erinnert auch ein wenig an Kammerflimmer Kollektief.
:: Koffer A

Finn.: The Ayes Will Have It

Folkiges Schoegazing mit Elektroesprengseln, Streichern und "Ich leide so sehr"-Gesang. Für einsame Menschen ohne Beischlafmöglichkeit. Jedenfalls der bessere Maximilian Hecker. Bei weitem nicht mehr so poppig wie das Debüt-Album. Plus verfühtes Weihnachtslied ("So There")
:: Electrify

HushPuppies: The Trap

Sixites-angehauchte Gitarrenmusik mit Orgel, zwischendurch etwas punkig.
:: You & Me (Live)
:: Pale Blue Eyes (Live)


Jim Noir: Tower Of Love

Ganz okaye Gute-Laune-Musik mit LoFi-Retro-Gesang, Akkustikgitarren und viel Rauschen. Auf Dauer aber recht eintönig.
:: My Patch


Kangding Ray: Stabil
Typische Raster-Noton-spielt-mit-MaxMSP-Platte. Erinnert stark an Farben bzw. an Carsten Nicolai, Sound- und Klangforschung in minimalst aber doch sehr straight und konzentriert. Zwischendurch sogar ab und zu angedeutete Melodien. Unbedingt mal auf den Studio-Boxen in sehr laut anhören.
:: Nine
:: NN Peakz, Msi, Sub Res und Stabil auf myspace.com

Kinn: Karlshorst

Neue Release des tollen Hamburger Sinnbus Labels. Unverstehbares Voice-Sampling plus Akkustik-Gitarren und Jazz-Schlagzeug, zwischendurch Ausbrüche ins Countryeske, grundsätzlich aber leise-postrockig mit Hang zum elektronischen Experiment und Field-Recordings. Zwischendurch immer wieder extreeem laaangsaaam. Wäre super Hörspielmusik. Auf die Dauer vielleicht etwas zu unstrukturiert. Was für Rauschabstand ;)
:: Lunte (Excerpt)

Mouse On Mars: Varcharz

Machen weiter, wie sie aufgehört haben. Jetzt aber auf Mike Pattons Ipecac-Label (!). Immer noch heftigstes "Wie kriegen wir diesen Sound noch kaputter?", nur noch ein, zwei Drehungen mehr Richtung "krank!". Rückkehr der Breakbeats. Großartiger Krach.
:: I Go Ego Why Go We Go

Nils Petter Molvær: An American Compilation

Eine Art Best-Of (oder besser: Zusammenfassung) des norwegischen Trompeters, der seine Musik (zu Recht) nicht mehr "Jazz" genannt haben will. Ein paar Live-Tracks sind dabei, was man aber kaum merkt. Bisweilen blicken da sogar sowas wie World-Music-Anklänge durch, was mir normalerweise kalte Schauer den Rücken runterlaufen lässt, hier geht das aber klar. Außerdem eine Neubearbeitung von "Nebulizer".
:: Nebulizer (Edit)

Pallin: Bright Moments
Gniedelig-experimentelle Elektro-Akkustik mit u.a. Schifferklavier, Trompete, Geige und Cello von Schweden auf japanischem Improv-Label. Der Promozettel spricht von Sigur Rós und Kammerflimmer Kollektief und das kommt ganz gut hin.
:: Will It Happen To Me?
:: Brooktrickle Creek
:: That Fellow On The Train Who Insisted

The Draft: In A Million Pieces

Nachfolgeprojekt eines großen Teils der großartigen Hot Water Music. File under Post-Hardcore-something also. Mit Chorgesang und weniger Spielereien als auf den letzten beiden HWM-Alben. Lustigerweise offenbar _exakt_ die selben Drum- und Gitarrensounds. Außerdem wieder mit whiskeygeschwängertem Katharsisgesang. Vorraussehbar, aber ich finds gut.
:: New Eyes Open
:: Lo Zee Rose

Yasushi Yoshida: Secret Figure

Neuveröffentlichung eines meiner Lieblingslabels, dem japanischen Noble Records. Ultraruhige, experimentelle Pianomusik, bisweilen vielleicht etwas ins Kitschige reinragend. Kann man sich super als Soundtrack für einen dieser düsteren Ostblock-Kindermärchen-Filme der 80er vorstellen.
:: Picture Of Three Life


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die_gabel - 11. Sep, 02:08

kinn

Was für Rauschabstand ;)
ja, wirklich. spiel ich morgen mal was von. :)

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