ich finds ja schön, dass die struktur der reflexion oftmals besser das reflektierte auf den punkt bringt, als die reflexion selbst. ich mein, es würde mich tatsächlich nach dem bisher gehörten nicht wundern, wenn das album ein "brei" - und dem folgend - ein auf watercoolerniveaau gekochtes nicht-süppchen wäre.

ob die modest mäuse das mit absicht anstellten? oder ist ihnen der diskurs so eingeschrieben, dass sie das gar nicht merken? oder wieder mal eine heavenly coincidence?

Ich find's nur sehr frustrierend dass schon nach wenigen Stunden die ersten kompletten Albenkritiken auftauchten, wichtig ist nicht mehr die Reflexion, nicht mal was man sagt, sondern dass man überhaupt als erster etwas sagt. Gerade Modest Mouse haben das nicht verdient.

ach, ich seh das nicht so streng, schließlich hindert einen das frühe rumbrüllen nicht daran, später dann doch etwas mehr über die sache nachzudenken. oder in der schulhof-metapher: morgen ist auch noch ne pause.

Den einzelnen nicht, aber einen Diskurs sehe ich nach einer Albumveröffentlichung zunehmends eltener, da wird dann vielerseits mit "das ist doch Stoff von gestern" abgetan und es ist schon das nächste scheiße Album geleakt. Über Deerhoof, of Montreal und Menomena konnte man als die Leaks herumflogen an allen Ecken lesen, und jetzt wo sie draußen sind? Kaum in den Blogs, nur in der alten Musikpresse. Aber ich bin heut auch was grummelig, zurück zu Do Make Say Think.

und jetzt erst fällt mir die antwort ein, die ich damals vergessen habe hinzutippen:

blogs sind im idealfall keine presse. blogs sind sind im ideafall keine verwertrungszusammenhänge. blogs sind im idealfall nicht industrie-affin. all die (von mir meistenms unterstützen, weil eben nachvollziehbaren) argumente, warum ein "heft" sich sehr wohl an VÖ-zyklen halten kann/sollte/muss, all das sehe ich in dieser melange hier nicht wirklich gegeben. das "und jetzt wo sie draußen sind?" ist einfach auf dem kleinen schulfhogeplauder, das wir hier betreiben herzlich egal. ich mach das ding ja, weil ich bloggen will, was mir eben gerade passiert, was eben gerade so durch das ohr geht, und manchmal ist das der VÖ voraus, manchmal treffen sie sich und manchmal bin ich sehr hinterher. aber ich würde keinen grund sehen, das anpassen zu wollen, weil ich keinen zusammenhang zwischen diesen kulturellen produkten sehe.

"scheiß von gestern" wirst du von mir sicher nie als argument für oder gegen ein album hören. :)

und ein neuer leak reiht sich brav in die warteschlange ein (ich hab nun tatsächlich ne geordnete albums-to-come-liste, die laufend immer von hinten ergänzt wird. kein vordrängeln möglich.)