Menomena - Friend and Foe
So ist das, mit dem Ernst. Menomena haben sich letztendlich doch selbst erwürgt. War zu Zeiten des prachtvollen Debüts I Am The Fun Blame Monster ihre verkruxte Aussicht auf Schattenseiten und Grenzbereiche des Indiepop noch in höchstem Maße von der eigenen Ungeniertheit und Frische getragen, waren damals noch die Blicke unschön, das Wittern zaghaft und alles irgendwie... ihr wisst schon, »neu«, debütantisch, blöd, verschustert und irgendwie schief, war ein jeder solcher Blick in den Abgrund auf einer so schönen Platte auch immer von Gelächter begleitet, so sehr ist es eben dann schwierig, nicht erwachsen zu werden. Vielleicht war diese Performance-Dingse um Under an Hour herum schuld, dass Menomena auf einmal anfingen sich selbst zu ernst zu nehmen. Friend and Foe ist dabei natürlich nicht wirklich auf der Strecke geblieben, und bleibt ein wirklich solides und irgendwie auch geiles Werk, das aber an den Bruchstellen, wo es früher brillierte, nun verzweifelt mit den Armen nach eben jenem rudert, was es unterwegs mit einem (oft unentbehrlichen und noch öfter gesunden) »brauch ich nich!« weggeworfen hat: Das Gelächter. Die Krise. Die Unwissenheit. Geblieben ist geschultes Handwerk. Pitchfork-Musik. Können. Was zwar nicht reicht, aber auch nicht weh tut.
in: platten.kritk | von: wiesengrund | 14. Apr, 02:02
1 Kommentar | Kommentar verfassen | 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://txt.twoday.net/stories/3577271/modTrackback