Matt Elliott - "Drinking Songs"
Das ist also die Fortsetzung des vielbesprochenen Erstlings »The Mess We Made«. Matt Elliott a.k.a. Third Eye Foundation stirbt wieder. Wieder verspricht sein »wirkliches« Alter Ego die Abkehr von den düsteren Drum ´n Bass-Tüfteleien und die Besinnung auf traurig-melancholische Minimal-Songs. Wieder sehen wir dem armen Kerl beim leiden und trinken zu. Klavier und Gitarre surren um sehr weit entfernte Stimmen herum, breiten sich wie Teppiche in unseren Seelen aus und bilden oft elegische Emotionstürme, die gut und gerne auch an Godspeed You! Black Emperor erinnern dürfen.
Was auf »Drinking Songs« herausragt, ist ein starker Bezug zu slawischen Klängen, die uns nie vergessen lassen, dass es doch noch irgendwo auch Tanz und Freude im Suff gibt. War der Vorgänger die Platte eines »ertrinkenden Matrosen« (skug-Review), so ist »Drinking Songs« die Platte eines russischen Kneipenbesitzers, der Folk mit Jungle verwechselt. Im letzten Track landet Elliott doch wieder bei einem 20-minütigen D ´n B-Fiasko. Wir sehen ihm staunend dabei zu, wie er rückwärts taumelnd die ganze Pop-Welt auf seinen müden Schultern ausbalanciert. Ein Kunststück, das.
VÖ: 21.03.2005 auf Ici d' ailleurs
INFO: www.thirdeyefoundation.com
in: platten.kritk | von: wiesengrund | 15. Feb, 18:15
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