Masha Qrella - "Unsolved Remained"
Über zwei Jahre sind seit Mashas Debüt »Luck« vergangen. In der Zwischenzeit hat sie nichts Geringeres getan, als die Band NMFarner mitbegründet und deren Debütalbum »Die Stadt« zu einem DER Indie-Hits 2004 aus Deutschland gemacht. Und nun heißt’s wieder zurück zum Ego, zurück zum selbst auferlegten Exil im Nirgendwo.
Natürlich klappt das dann doch nicht so wie gedacht, und Masha holt sich auch dementsprechend Hilfe von außen: Norman Nitzsche von NMFarner produzierte munter mit auf »Unsolved Remained«, ein Einfluss, der sich in den Songs durchaus bemerkbar macht. Songwritertum ist das ja eigentlich keins mehr, so durchtrieben elektronisch und manchmal richtig Band-haft wirkt das. Masha singt auf sehr eigene, wohltuende Weise ihre Texte zwischen einem »I« und einem »You«, und oft wissen die Zuhörer nicht, auf welcher Seite dieser Achse sie stehen. Die Ruhe und die (selten) dagegen arbeitenden (elektronischen) Ecken und Verzerrungen spielen dem breiten Feld Emo-Pop einen Streich nach dem anderen – und bleiben doch nur Fassaden, im Versuch professionell unprofessionell zu sein. Etwas zu sauber produziert wirkt dieses intersubjektive Manifest, dessen Nachvollziehbarkeit hin und wieder stört. Würde es mehr nerven, könnte es die eigene, zurzeit sich selbst ausschaltende Dynamik wunderbar nutzen, um das Persönliche im Prüfstand der Zuhörer als einen erkundenswerten, unbekannten sonischen Raum darzustellen. Mashas Stimme wäre gut genug dafür.
VÖ: 28.02.2005 auf Morr
in: platten.kritk | von: wiesengrund | 21. Feb, 13:31
2 Kommentare | Kommentar verfassen | 0 Trackbacks
tauben - 22. Feb, 12:14
Diese und auch die Besprechung zur neuen Tarwater-LP: Sehr gut, auch wenn ich an Unsolved Remained eigentlich nichts auszusetzen habe. Gefällt mir, wie auch schon Luck sehr gut, auch wenn es bisweilen etwas unpersönlicher als der Vorgänger daherzukommen scheint.
Und: Schön zu sehen, dass es noch einige Weblogs gibt, die sich intensiv mit Musik beschäftigen. Vielen Dank dafür. Scheint mir in letzter Zeit etwas weniger geworden zu sein.
Und: Schön zu sehen, dass es noch einige Weblogs gibt, die sich intensiv mit Musik beschäftigen. Vielen Dank dafür. Scheint mir in letzter Zeit etwas weniger geworden zu sein.
wiesengrund - 22. Feb, 22:42
Vielen Dank
für die Antwort, jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass sich dieser Blog extrem viel und auch extrem interessant mit Film und mehr beschäftigt, was in meinem Musik-Gewudel leider oft untergeht. Gerade weil ich selber in diesen anderen Gebieten eher wenigwissend bin, empfinde ich sie als notwendigen und sehr schönen Aspekt unseres Werkelns hier.
Herr txt, bitte posten Sie mehr, damit unser Blog nicht einzig der Musik wegen frequentiert wird! ;)
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