txt.news 09.01.2005



Die Zeit stellt seit kurzem Rezensionen der Jahre 2003/04 online. In Zukunft soll das Angebot ständig erweitert werden. Die NZZ macht dasselbe mit den gesammelten Rezensionen des letzten Monats.

Jana Drewes stellt auf Hausarbeiten.de ihre Seminararbeit zum Thema »Das filmische Schaffen von Robert Bresson« zur Verfügung.

Registriert man sich kostenlos, erhält man 6 Ausgaben des Uni-Spiegels im Jahr als E-Paper. Bei uns an der Uni werden die Dinger ja kostenlos verteilt …

So kann man natürlich auch für einen Film werben. Tztztz!

Die FAZ grantelt über den gesammelten Fernsehschund des vergangenen Jahres und sagt zum Beispiel zu »Anke Late Night«: »Ist nie auf Sendung gegangen. Die "Harald Schmidt Show" mit Anke Engelke allerdings wurde nach fünf Monaten mangels Erfolg abgesetzt.«

Wer Jazz im allgemeinen und Coltrane im besonderen mag, wird Gefallen daran finden. Ich verstehe den Sinn ja nicht so ganz, schön ist´s trotzdem.

Jorge Louis Borges fantastische/s/r Erzählung/Gleichnis/Text/younameit »Die Bibliothek von Babel« gibt es hier im Volltext.

Swen hat eine MP3-Suchmachine zusammengeklöppelt, die nicht nur funktioniert sondern erstaunlich viel Spaß macht – besonders dann, wenn man Interpretennamen eingibt, von deren Existenz man bisher nichts wusste.

Eine Sammlung von Texten zu Scorseses »Taxi Driver«.

Die neue Ausgabe des Schnitt landete gestern in meinem Briefkasten. Thema ist diesmal »Theater und Film«. Unter anderem spricht Boris Groys mit Carl Hegemann über Schlingensief, Enno Patalas Text über Eisensteins »Glumows Tagebuch« wird abgedruckt und über Kuhlbrodts Texte sich aufzuregen habe ich mir abgewöhnt. Im Dreischnitt diesmal Wong Kar-Wais »2046«. Außerdem wiedermal einige Texte zum Schnitt (also der Technik jetze).

re.present: Scott Sinclair

Bilder in den Kommentaren.

Info: SINCstudio

Zuckende Erregung


»Shivers« (a.k.a. »The Parasite Murders«) (CAN 1975, David Cronenberg)
TV-Aufzeichnung

shivers_1


Die Schönheit wird konvulsiv sein oder nicht sein.
– André Breton, »Nadja«

»Shivers« ist Cronenbergs erster Langfilm. Und bereits hier sind die Themen und Motive seiner Filme paradigmatisch angelegt: Körper, Geist, mechanische Manipulation, Eindringen, Sexualität, Psychoanalyse. Der Plot ist schnell erzählt: Ein von einem Wissenschaftler gezüchteter Parasit treibt in einem Luxus-Wohnhblock seine bösen Spielchen mit den Bewohnern. Er dringt in ihre Körper ein und infiziert sie mit ungezügelter Lust, nein, Geilheit.

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Der Parasit, der hier durchaus Gestalt annimmt und nicht nur als bloße Auswölbung der Haut gezeigt wird (ein Symbol, das von unzähligen Filmen genutzt wird, bis hin zu »The X Files«, wo es schon fast als Running Gag funktionierte) erinnert auf der einen Seite an Kot. Auf der anderen Seite wirkt er phallisch nicht zuletzt aufgrund seiner Funktion als Eindringling und als zuckendes, erigiertes Monstrum. Wie in vielen Zombie-Filmen ist das Infizieren auch hier oft begleitet von Lust. Durch intensive Küsse verbreitet sich der Parasit am besten.

Psychoanalytisch gedeutet erinnert das Verhalten der »Befallenen« an die anale Phase. Das Spielen mit dem Parasiten (also: dem Kot), der – obschon einem innewohnend – durchaus noch als externe Bedrohung angesehen wird, dient laut Freud dem Einüben von Halten und Loslassen. Folglich spiegelt sich hier das Verhältnis von Lust bzw. Geist und der »Beherrschung des Schließmuskels« in dem Lustempfinden der Infizierten und dem Versuch, den Parasiten zu entfernen, wie es der Wissenschaftler zu Beginn des Filmes vorführt. Ich gehe dabei davon aus, der Wissenschaftler dient hier als Personifizierung von Geist im Sinne der Vernunft und damit einhergehend als Verleugnung des irrealen Moments der Lust. Man kann also bereits zu Beginn bemerken, dass es Cronenberg hier nicht ausschließlich auf die Verteufelung des Parasiten (der Lust) ankommt. Stets legt er widersprüchliche Elemente an: Der Wissenschaftler (als reiner Geist körperlos oder doch zumindest entsexualisiert) zeigt am meisten von seinem Körper (und damit von seiner Lust), wenn er die Bauchdecke einer Frau aufschneidet um den Parasiten zu entfernen und sich anschließend umzubringen. Der Parasit, auch dem Zuschauer als etwas präsentiert, vor dem man Angst haben sollte, erscheint am Ende je nach Lesart als Heilsbringer der Menschheit oder als Grundstock der Apokalypse.

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P.S.: Der erwähnte Wissenschaftler erinnert so frappant an Fernando Rey, dass es bestimmt interessant wäre, zu untersuchen, ob hier irgendwelche Buñuel-Filme zitiert werden.

Infos: IMDB | Stills | Salon.com zu Cronenberg und seinen Filmen

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