Das war’s also. Meine Güte, war das schön. Nicht nur die Musik – das wäre bei dem Lineup ja auch zu erwarten gewesen – und das Wetter, das dann tatsächlich gehalten hat, was uns der Wetterbericht versprochen hat. Schön war es vor allem, so viele nette Menschen zu treffen, die man sonst nur aus dem
Forum kennt. Roland, Marko, Katja, Theresia, Susanne, Frank, Andreas, Snoek, Markus: Ihr seid alle super, Leute! Danke für zwei schöne Tage und Nächte.
Und das ging musikalisch:
The Go! Team haben mich live dann doch noch überzeugt. Und wie. Die Phaser auf Energie gesetzt, geht der Trend eindeutig Richtung Zweitschlagzeug. Und das alte Harmonicum wurde auch noch entmottet. Lediglich dieses peinliche »Say Yeah! Let me hear you! I wanna see you dance!« und andere Publikumsmotivationsübungen könnte man sich in Zukunft schenken (auch wenn das britische »daaance!« immer noch way sexier klingt als das amerikanische »dänz«). Wir sind doch nicht bei Manowar. Unddankbar war allerdings der Status als Festivalopener. Lediglich ein paar Gestalten hatten sich bereits auf dem Platz eingefunden und so richtig vermochte der Funke wohl noch nicht bei allen überzuspringen. Prädikat: Überaus tanzbar.
Hot Hot Heat waren dann mal so richtige Langweiler. Leider hat sich meine Befürchtung des One-Album-Wonders bewahrheitet. Von »Make Up The Breakdown« war da nicht mehr viel zu spüren. Völlig uninspiriert das.
The Arcade Fire aber holen dann so ziemlich alles raus. Der schiere Wahnsinn. Und ich meine Wahnsinn, nicht nur nett-und-a-bisserl-verrückt, nein: Wahnsinn. Wieviele Menschen waren da jetzt auf der Bühne? Wieviele Instrumente kamen zum Einsatz? Und wer benutzt eigentlich Motorradhelme (und wahlweise den Kopf des Gitarristen) als Percussionersatz? That’s entertainment, boys and girls.
Zum Abschluß des ersten Tages dann noch
Dinosaur Jr. und die Bestätigung (Achtung, jetzt mache ich mir Feinde), dass man manche Bands einfach mal begraben sollte, wenn sie schon so komisch riechen wie diese. Sowas braucht doch keine Sau. Und nein, ich will auch kein Bad-Hair-Revival, verdammt.
Also auf ins Gebäude 9, wo uns ein gefühlt 135 minütiges Intro auf die
Stars vorbereitet. Und damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Denn was auf der Platte noch nett und symphatisch und okay und ganz gut klingt, ist live dann doch nicht viel weniger als eine Offenbarung, die das gesamte Publikum im übervollen G9 innerhalb von zwei Minuten völlig für sich einnimmt. Und auch wenn es inzwischen schon halbtot zitiert wurde, für Sätze wie »When there's nothing left to burn / you've got to set yourself on fire« muss man die Band einfach lieben. Übrigens kann man sich vom Charisma der
Australier Kanadier heute abend um 21.00 Uhr via Webstream selbst überzeugen. Der Auftritt in Amsterdamer Paradiso wird
hier live gestreamt.
Der zweite Tag folgt später …