Marching Bands of Vienna


Beide Antworten von Ask For Cents lautetem: Ja. Sie werden "Transatlanticism" spielen.

Death Cab For Cutie

Also kann ich ruhigen Gewissens zu den Indie UND Indie Rock-Königen gehen. Und hoffen, nicht von wilden FM4-Fans niedergetrampelt zu werden. "Crooked Teeth" führt ja noch immer deren Charts an...

edit: Und da es noch nicht hier erwähnt wurde. Directions ist fein. Grad aktuell: "Different Names For The Same Thing".

Eine der renommiertesten Zeitungen Deutschlands




Nein, DIE ZEIT – eine der renommiertesten Zeitungen Deutschlands (n büschen billich, das so semi-subtil dort einzufügen, oder Herr Esser?) – überzeugt mich schon seit langem nicht mehr. Und nur wegen Martenstein Abonnent bleiben? Och nö. Im Grunde läuft es bei mir schon seit längerem so:

Zeit kommt an. Ich fische die Papierfetzen aus meinen Briefkästen (ich habe derer zwei: einen für normale Post, einen für Zeitungen; dem Briefträger ist das schnurz, er teilt die Zeitung gerne mal auf, presst den größeren Teil durch den kleinen Schlitz und legt den Rest so geschickt in das Zeitungsfach, dass es garantiert vom ersten Lüftchen wieder rausgeweht wird). Wo war ich?

Achja, Martenstein lesen. Dann Fülljetong durchgrasen und sich über Texte ärgern, die dem Blatt wohl ein jüngeres Publikum verschaffen sollen (Hallo? Dazu reicht eine Adam Green-Rezi nicht aus), dreißigtausendzeilige Theater-Kritiken überspringen, deren Schreiber irgendwo in den Neunzigern hängen geblieben sind und die immergleichen Diskussionen erstaunlicherweise immer wieder führen (Können sich diese Autoren nicht mit dem rollipluscordhosentragenden Jazzpack zusammentun und eine eigene Zeitschrift herausgeben?) und pflichtbewußt noch die Literaturkritiken überfliegen, weil man meint, man müsste ja doch irgendwie wissen, was intelektuelle Nullnummern wie Botho Strauß da wieder verzapfen. Lohnt aber nicht, weil die seit dreißig (gefühlten: dreihundert) Jahren immer nur dasselbe von sich geben. Dann hinein in den »Chancen«-Teil, der zum hundertsten Mal versucht zwischen Lehrern und Eltern zu vermitteln, was mir, gelinde gesagt, schnurz ist. Den »Zeitläufte«-Teil und ab und zu das Dossier für nächsten Sonntag zurücklegen (da hat man ja Zeit, höhö).

Im Anschluß blind den Wirtschaftsteil wegwerfen, der sich nicht entscheiden kann, ob er Handelsblatt oder brand eins sein will. Tief durchatmen. Aufmacher und Politik-Teil. Bei ersterem suhlt sich wahrscheinlich gerade wieder mal Josef Joffe in seiner sauberen Moral und erklärt dem Leser, was gerade en vogue ist in der liberalen Szene. Ich glaube im Augenblick darf man Karikaturen gutfinden, die nicht weh tun. (Wie sowas aussieht, zeigt auf eindrucksvolle Weise auch die aktuelle Selbstbeweihräucherungs-ZEIT zum 60. Geburtstag derselben mit fancy Karikaturen nahe der Schnarchgrenze.) Wahlweise darf auch mal Helmut Schmidt, die alte Fluppenkanone ran. Der ist ja auch so ein prima Beispiel dafür, dass man im Alter dazu neigt immer reaktionärer senil zu werden.

Wie auch immer, nachdem man sich also empört™ hat, innerlich ein Ruck™ durch einen ging und man sich bereits fragt, ob man dasselbe Geleier und Geseier nicht schon letzte Woche an der selben Stelle gelesen hat, lehnt man sich erschöpft zurück und denkt … nichts.



Nein, danke. Und gönnen Sie ihren Formbriefen doch mal ein ›oder‹. Aber wenn Sie ein gutes Wochenmagazin kennen, das in der Lage ist, die Geschehnisse der Woche etwas tiefer zu analysieren als die Tagszeitungen, dann schreiben Sie mir gerne nochmal.

Derweil verbleibe ich mit erschöpftem Gruß,
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Ein paar Cents, ...


There is a website called Ask For Cents. One day you will have to pay for the service, but for the moment it is free. The gist is this: If you email a question to q@askforcents.com, a human being will email you back an answer. Usually, in fact, you get two answers. And usually within minutes. The question-answerers are users of Amazon's Mechanical Turk service, and are being paid a few cents for every question they answer.

The answers aren't vouched for, aren't necessarily true. They're simply answers. And you can ask them whatever you like: advice on love, driving directions, gift recommendations, Excel problems.


Ziemlich irre, diese Welt, in der wir leben.

Q: If Broken Social Scene would be a car, what car would it be?
A: A classic MG.

Q: What is REAL rock music?
A1: The Cure. (Source: myself)
A2: Machine Head, Sevendust, Rammstein (Source)

Besser als jedes Zippy-Zitat (doc, 142 KB). Und besser als das da (trotz dem da!).

Wie immer: Alles nur geklaut.

Ein Paar Platten, ...


...die ich vorhin vergessen habe zu erwähnen.

Mogwai - Mr. BeastMogwai - Mr. Beast
Na, was soll man sagen? Ziemlich heftiger Shit, ne. Auch wenn man sich bei "Friend Of The Night" in dem Wirrwarr der gefühlten hundertzweiunddreißig Songfragmenten, die da gleichzeitig ablaufen, nicht wirklich zurecht findet, ist Mogwais Rückkehr zu harten Gitarrendroneflächen ziemlich beeindruckend. Das musikalisch perfekte Abbild einer "Glasgow Mega-Snake" muss eben auch genau so klingen. Furchterregnd groß, gefährlich und auf keinen Fall zu unterschätzen.

Liars - Drum's Not DeadLiars - Drum's Not Dead
Aber hier wiederum: Leider. Auf die Dauer können ständige Überraschungen und Selbstüberwerfungen auch langweilig werden. Die dritte Liars ist zwar wieder ein komplett neuer Wurf, besticht aber durch konsequente ... Langeweile. Eine sehr perkussive, Rhythm-Ambient-Angelegenheit ist es geworden. Die Liars schweben in ihrer Mystizismus-Trance elegant an uns allen vobei in ihr eigenes, aus einer "Konzeptgeschichte" um zwei gegensätzliche Hauptcharaktere (hä?) erschaffenes Lagerfeuer. Ein fader Soundtrack zu jedem beklemmenden B-Movie.

Ein paar Platten, ...


... mal im Schnelldurchlauf.

Tilly And The Wall - Wild Like ChildrenTilly And The Wall - Wild Like Children
Um mal gleich an das Duett anzuschließen: Tilly And The Wall machen's auch. Aber auch nicht so wie die Stars (will meinen: "erhaben"), sondern eher so wie die Moldy Peaches (will meinen: "verrückt"). Pluspunkt: Kein Drummer, dafür ein Stepptänzer. Pluspunkt: Ziemlich cool-wildes Songwriting zwischen Folkpop und teils sehr fetten Beats. Architecture In Helsinki meets Of Montreal meets Saddle Creek (und Conor Oberst produzierte mit und machte diese Platte vor über einem Jahr zu seinem ersten Team Love-Release). Feine Sache, auch für Oberst-Hasser.

Ms. John Soda - Notes And The LikeMs. John Soda - Notes And The Like
Wer von Weilheim nicht genug kriegen kann, von 13 & God vielleicht etwas enttäuscht war, und nicht bis in alle Ewigkeit auf Neues von Notwist oder Lali Puna warten will, muss hier zugreifen. Stefanie Böhm (Couch) und Micha Acher (Notwist) haben ein wunderbar poppiges Songwriting-Album hergezaubert, dass nicht nur in der Spalte Indietronika eine rockige Ausnahme darstellt, sondern auch zu meinen liebsten Morr-Releases mittlerweile zählt. Echt fein.

Adam Green - Jacket Full Of DangerAdam Green - Jacket Full Of Danger
Noch unschlüssig. "Nat King Cole" hat mich ja eher abgeschreckt. Aber das ganze funzt ja doch irgendwie. Ich weiß ja nicht, ob der Typ je wie was anderes klingen wird, ist und bleibt immer noch Adam Green, und klingt nicht abgestaubt oder irgendwas ähnliches. Ziemlich frisch; und wenn's sein Debüt wäre, würden alle heulen vor Glück. Oder so. Eigentlich ne gute Platte. Ob man sie ihm wieder abkauft, ist halt die Frage....

Secret Machines - Ten Silver DropsSecret Machines - Ten Silver Drops
Tja. Leider. Also echt, was hab ich mich gefreut. Und gehofft. Und gebangt. Aber das ging nach hinten los. Liebe Secret Machines, so gern ich es gehabt hätte, dass ihr "Now Here Is Nowhere" noch eins draufsetzt, so sehr war das offensichtlich euch nicht so wichtig. Ich mein: Der Sound ist derselbe, es klingt genauso breit und wummrig und weißderteufelwas, aber den Songs fehlen die Ideen, die zündenden Momente. Ein Ozean ohne Küste. Quasi das "Frances The Mute" der Secret Machines. Schade.

Ein paar Songs, …


… die mir die letzten Tage gerettet haben:

DJ Cam: Love Junkee (J Dilla Remix feat. Cameo)
Okay, der Bass ist ein wenig bei Snoops und Pharells »Drop It Like It's Hot« geklaut. Sonst hat das hier aber nichts mit glossy pimpin HipHop zu tun. Sehr laidback, sehr schön zerkratzt, sehr kopfnick-machend. Stammt übrigens aus der auch sonst hörenswerten Compilation »DJ Cam Revisited«.

Nelly Furtado: Maneater
Erstaunlich. Hätte nicht gedacht, dass die mich nochmal kriegt. War bei mir eigentlich unter One-Hit-Wonder abgestempelt. Geschnitten. Das hier ist ein astreiner Popsong mit obercatchigem Refrain.

Gnarls Barkley: Crazy
Geiler Kastraten-Soul mit Zuckerguß und Sahnehäubchen. Wem die Stimme bekannt vorkommt: Es handelt sich um niemand geringeres als Cee-Lo, der hier zusammen mit Danger Mouse crooned. Dass es dazu sogar ein Album gibt, war mir gar nicht bekannt. Kann das jemand empfehlen?

José González: Crosses
Äußerst zurückgenommener Singer/Songwriter-Kram. Sag mir mal einer, warum ich dabei immer an Oasis’ »Cast No Shadow« denken muss.

Akron/Family: Running, Returning
♥ ♥ ♥

The Knife: Like A Pen & Marble House (feat. Jay-Jay Johanson)
»Like A Pen« ist ein Über-Überhit! Und »Marble House« eine Möglichkeit endlich nochmal die herrlich entrückte Stimme Jay-Jay Johansons zu hören. Was bin ich froh, nochmal was von den beiden Knifes zu hören. Bei Pitchfork wird das kommende Album »Silent Shout« (Deutschland-VÖ: 16.3.) schonmal neben Radioheads »Kid A« gepackt und mit sagenhaften 8.6 Punten bedacht. Ganz zu schweigen von der amerikanischen Blogosphäre, die angesichts der durchgesickerten MP3s fast geschlossen mit feuchten Höschen da steht. Das, was man bisher aus dem Album online hören kann (unddasistnichtgeradewenig), kickt mich jedenfalls ungemein.

The Features: Me & The Skirts
Mit schmutzigem Rock ’n’ Roll und wildem Orgeleinsatz bekommt man mich ja recht schnell.

The Light Footwork: The Art Of Everyday Communication, Part 1
Erinnert nicht nur aufgrund des Duett-Gesangs an die Stars. Vielleicht nicht ganz so anschmiegsam wie die, aber genauso deepe Lyrics. Auf die verzerrten Gitarren hätte man aber verzichten können. Für Romantiker. Mehr gibts hier und hier.

Huch, jetzt ist das schon fast ein Mixtape geworden. Sei’s drum.

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