Staffellauf
Prison Break – Staffel 2
Tja, tja, schwieriger Fall. Die erste Staffel war mit einem klaren Konzept und einer perfekten Dramaturgie schon ein verdammt geiles Stück TV-Unterhaltung. Wenn die Voraussetzung für diesen Spaß (nämlich der Gefängnisausbruch) fehlt, droht das ganze in die endlose-letzte-Folge-Problematik abzudriften. Als Creator Paul Scheuring anfangs meinte »Season two is a complete re-invention.« war es nicht nur richtig, sondern vermutlich auch notwendig. Keiner hätte es sehen wollen, wie die Jungs wieder im Gefängnis landen. Aber es stellt sich dennoch die Frage, wohin die Serie noch will. Scheuring spricht von Staffel 1 + 2 als den ersten Teil einer Trilogie, und 6 Staffeln lang könnte das ein ziemlich unansehnliches Projekt werden. Dennoch auch mal kurz den positiven Aspekten dieser zweiten Staffel erwähnt: Mit Mahone (grandios: William Fichtner) ist ein wirklich großartiger Charakter eingeführt worden. Absoluter Sympathieträger. Übler Bursche. Große Klasse. Ein würdiger Abruzzi-Ersatz. In Wirklichkeit aber ist der einzige Grund, diese Serie weiter zu schauen, zu sehen, ob und wie Haywire Holland erreichen wird...
Nip/Tuck – Staffel 4
Bäh, bäh, bäh. Also wirklich. Nip/Tuck ist ja an sich so eine Frechheit und überhaupt, fragt mich nicht, warum ich mir dennoch jede Folge anschaue. Das ist ungefähr so aufregend wie Rammstein. Booha, polarisierend, ontheedge, taboo! Ich warte noch auf die von Außerirdischen vergewaltigten Elefanten und eventuell noch einen Präsidentenmord oder so, aber irgendwann geht sogar denen bestimmt die Luft aus. Staffel 4 dreht sich bisher hauptsächlich um den neuesten McNamara (und seine körperliche Behinderung) und das obligatorische Dauerfremdgehenundeheingefahrbringen. Aber der wirkliche Gipfel an Frechheit ist die Stalkerin, die sich Christian eingefangen hat: Eine gut aussehende Therapeutin (Brooke Shields...), die einen Namen (zuerst den vom vorherigen Besitzer, mittlerweile Christians) als Arschgeweih hat? Und DAS soll uns nicht bekannt vorkommen? Hallo?!
Dexter – Staffel 1
Wooha, das wird Klasse. Um gleich beim Six Feet Under-Konnex zu bleiben: Dexter ist die neue Serie mit Michael C. Hall. Er spielt einen Forensiker mit Spezialität auf Blut. Und ist selbst Massenmörder. Die Serie besticht durch einen recht spannenden Erzählstil; Dexters tagebuchartige Monologe fügen sich gut in die oft unkohärente Story ein und lassen genug Löcher für die Spannungserhaltung. Die Optik ist angenehm zurückhaltend, und die Schauspieler auch klasse: Julie Benz als schüchterne Girlfriend von Dexter und – vor allem – Jennifer Carpenter (of Emily Rose-Fame) als seine Schwester tragen die Serie deutlich mit. Es ist weit mehr als nur »David mal anders«. Mitentwickler ist übrigens der als L.I.E.- und Six Feet Under-Regisseur bekannte Michael Cuesta. Uns bleiben noch 6 Folgen bis Staffelfinale, wo vermutlich die Storyline um den Ice Truck-Killer genial aufgelöst wird, aber Showtime hat schon Staffel 2 in Auftrag gegeben. Yeeha.
Drawn Together – Staffel 3
Hm. Wo bleibt bitte Spanky? Wo bleibt das Feuer, der Witz, der absolute freche Gag, der die ersten beiden Staffeln ausgezeichnet hat? Ich mein... ja, klar ist das irgendwo noch waaaaaaaahnsnnig komisch.... aber es scheint auch etwas in seinem eigenen Humor (und der mit fortlaufender Dauer immer größeren Selbstreferentialität) unterzugehen. Eigentlich schade. Einzig hilfreiche Idee: Vielleicht ist es ein bewusster Kommentar, dass eine Reality Show mit so tolle Charakteren nicht länger als zwei Staffeln interessant sein kann. Vielleicht machen die das absichtlich, um ihre parodistische Parallele wirklich bis zum bitteren Ende durchzuziehen. Das Problem wäre in dem Fall aber: Wenn die Leute das nicht checken, und weiter lächzen, warten noch 15 langweilige Drawn Together-Staffeln auf uns. Und das alles nur für den einen billigen Schmäh? Ach...ich vergaß... wir sind ja bei Drawn Together...
House – Staffel 3
Äh, ich habe absolut KEINE Ahnung, was in Staffel 3 passiert. Ich habe nämlich gerade Staffel 1 fertig geschaut, und bin begeistert. Das ist wirklich eine verdammt gute Serie. Eine wirklich verdammt schöne Serie. Mit einem wirklich verdammt gutem Hauptdarsteller, der einen noch verdammter besseren Charakter spielt. Ich spiel im Kopf immer wieder eine »Six Feet Under Light«-Argumentation ab. Am Anfang passiert einer serienexternen Person was schlechtes (Dort: Tod. Hier: Fast-Tod). Danach kommt diese Person in Berührung mit unseren Helden, weil es ihr Beruf ist (Dort: Bestatter. Hier: Ärzte). Während der Behandlung ihres Anliegens (und der Anliegen der mehr oder weniger nahe stehenden Personen) entwickeln aber auch unsere Helden eine persönliche Beziehung zu dem Opfer, und die Opfer (und ihre Geschichte) reflektieren oft wichtige persönlich Entwicklungen, Charakterzüge, Mini-Revolutionen in unseren Helden, die die Serie vorantreiben. »Light« deswegen, weil nicht sooo emotional, und weil statt Tod eben nur Fast-Tod wütet. Auch wenn diese Parallele auf sehr wackeligen Beinen steht, macht es mich doch glücklich zu sehen, dass eine Krankenhaus-Serie mal großartige Charaktere aufstellt (allein ein unhöflicher, irre kluger Misanthrop mit Hinkebein als patientenverachtender Chefiagnostiker ist schon die halbe Miete) und mit guten Schauspielern (mit dabei unter anderem Robert Sean Leonard, der sich im Club der toten Dichter damals ja genau deshalb umgebracht hat, weil er nicht Arzt werden wollte... köstlich, köstlich...) eine kleine Welt aufzubauen versucht, die von Folge zu Folge spannender wird. Gerade auch am Ende von Staffel 1 (und vor allem bei der vorletzten, formelsprengenden »Three Stories«-Folge) macht das enorm neugierig. Und Spaß. Also... da ich jetzt erst mit Staffel 2 anfange... Kann mir wer sagen, ob das so gut weitergeht? Hält es das aus?
in: avi.diary | von: wiesengrund | 6. Nov, 11:24
Trackbacks zu diesem Beitrag
Channel Hopping - 3. Dez, 13:17
Careful what you wish for
Wie viele Serien kennt ihr, die wirklich... [weiter]
spud - 6. Nov, 15:41
Prison Break:
In die zweite Staffel rübergerettet wurde Gott sei Dank genau das, was einen dabeibleiben lässt und zwar der Cliffhanger am Ende jeder Episode. Das scheint immer zu funktionieren und weil es immer noch so klug und fesselnd ist wie am Anfang, habe ich an der zweiten Staffel absolut nichts auszusetzen. Könnte meinetwegen noch Jahre so dahingehen.
Nip/Tuck:
Macht mich wahnsinnig, die Charaktere alle mies und nicht nachzuvollziehen, keine Episode ist jemand gut geschrieben worden, keine Konsistenz in jeglicher Hinsicht, Effekthascherei überall, etc pp und trotzdem gucke ich es. Aus Mitleid?...
Dexter:
Faszinierend für mich, da ich sehr zartbesaitet bin und eigentlich nichts mehr mit Mord, Totschlag und so sehen kann ohne Albträume. Aber hier ganz anders, es ist nicht so dargestellt wie üblicherweise, es geht überhaupt nicht um die Faszination des Todes und die Ekligkeit von abgetrennten Körperteilen oder sonstiges. Es ist im Moment ein Krimi und eine Liebesgeschichte, unter seltsamen Bedingungen zwar aber immerhin. Ich bleib dran und, ja, es ist lustig.
Drawn Together:
Hat für mich nur noch 2 Lacher in 20 Minuten. Lohnt sich nicht.
House:
Ein Traum, auch wenn ich Krankenhausserien schon nicht mehr sehen kann. Ist mir noch immer zu wenig "Serie", es sollte ein bisschen mehr zwischenmenschliches geben, in dem Sinne ist es einfach zu wenig "Soap" und zu viel wirkliches medizinisches Fachwissen auf Hochglanz-Cinema-Style. Ansonsten auch immer das gleiche Schema. Kranker Mensch - medizinische Hypothese - Fehler - fast Tot - andere These - fast tod - Heilung. Blöd. Aber geil irgendwie.
In die zweite Staffel rübergerettet wurde Gott sei Dank genau das, was einen dabeibleiben lässt und zwar der Cliffhanger am Ende jeder Episode. Das scheint immer zu funktionieren und weil es immer noch so klug und fesselnd ist wie am Anfang, habe ich an der zweiten Staffel absolut nichts auszusetzen. Könnte meinetwegen noch Jahre so dahingehen.
Nip/Tuck:
Macht mich wahnsinnig, die Charaktere alle mies und nicht nachzuvollziehen, keine Episode ist jemand gut geschrieben worden, keine Konsistenz in jeglicher Hinsicht, Effekthascherei überall, etc pp und trotzdem gucke ich es. Aus Mitleid?...
Dexter:
Faszinierend für mich, da ich sehr zartbesaitet bin und eigentlich nichts mehr mit Mord, Totschlag und so sehen kann ohne Albträume. Aber hier ganz anders, es ist nicht so dargestellt wie üblicherweise, es geht überhaupt nicht um die Faszination des Todes und die Ekligkeit von abgetrennten Körperteilen oder sonstiges. Es ist im Moment ein Krimi und eine Liebesgeschichte, unter seltsamen Bedingungen zwar aber immerhin. Ich bleib dran und, ja, es ist lustig.
Drawn Together:
Hat für mich nur noch 2 Lacher in 20 Minuten. Lohnt sich nicht.
House:
Ein Traum, auch wenn ich Krankenhausserien schon nicht mehr sehen kann. Ist mir noch immer zu wenig "Serie", es sollte ein bisschen mehr zwischenmenschliches geben, in dem Sinne ist es einfach zu wenig "Soap" und zu viel wirkliches medizinisches Fachwissen auf Hochglanz-Cinema-Style. Ansonsten auch immer das gleiche Schema. Kranker Mensch - medizinische Hypothese - Fehler - fast Tot - andere These - fast tod - Heilung. Blöd. Aber geil irgendwie.
uliuli - 6. Nov, 19:09
Running Around A Lot After A Prison Break: Allein schon dem konzept fehlt nahezu alles was ich an der ersten Staffel unterhaltsam fand, deswegen nicht mal duie erste Folge gesehn.
Schnippel/Schnappel: Ist Trash, war Trash, bleibt Trash. Nix dagegen, aber ich bin trotzdem froh mich endlich davon freigemacht zu haben.
Psycho Killer, Qu'est-ce que c'est: Wirklich hervorragend, und ohne das sonst nervige extreme Melodrama wegen dem Showtime immer noch nicht HBO ist.
Cartoon-Stereotypen: Fand ich nie besonders toll, selbst eine schlechte Robot Chicken-Episode ist weitaus unterhaltsamer und das nur bei halber Länge.
Sherlock House: Die einzige Arztserie die ich gucke, aber eigentlich ist es gar keine Arztserie sondern ein Krimi im Krankenhaus, und da ich Krimis mag ist es mir egal ob ein menschlicher Mörder gesucht wird oder ein Hirntumor. Hugh Laurie bleibt auch in späteren Staffeln phantastisch, und sein Charakter zeigt trotz Weiterentwicklung keine Zeichen von Weichspülerei.
Schnippel/Schnappel: Ist Trash, war Trash, bleibt Trash. Nix dagegen, aber ich bin trotzdem froh mich endlich davon freigemacht zu haben.
Psycho Killer, Qu'est-ce que c'est: Wirklich hervorragend, und ohne das sonst nervige extreme Melodrama wegen dem Showtime immer noch nicht HBO ist.
Cartoon-Stereotypen: Fand ich nie besonders toll, selbst eine schlechte Robot Chicken-Episode ist weitaus unterhaltsamer und das nur bei halber Länge.
Sherlock House: Die einzige Arztserie die ich gucke, aber eigentlich ist es gar keine Arztserie sondern ein Krimi im Krankenhaus, und da ich Krimis mag ist es mir egal ob ein menschlicher Mörder gesucht wird oder ein Hirntumor. Hugh Laurie bleibt auch in späteren Staffeln phantastisch, und sein Charakter zeigt trotz Weiterentwicklung keine Zeichen von Weichspülerei.
wiesengrund - 6. Nov, 19:16
PB: versteh ich voll. spud hat zwar recht bezüglich dem cliffhanger, und auf den tollen Mahone möchte ich nochmal hinweisen (weshalb du ruhig mal die erste folge antesten könntest...), aber ich versteh's auch, wenn man's jetzt lässt.
und danke für die aufmunternden worte bez. House. nichts wäre schlimmer gewesen, als mitanzusehen, was für ein potential da in verschmissen worden wäre...
und danke für die aufmunternden worte bez. House. nichts wäre schlimmer gewesen, als mitanzusehen, was für ein potential da in verschmissen worden wäre...
wiesengrund - 7. Nov, 15:20
meine güte, hab grad die "Return to sender" gesehen, die 6. dexter-folge. was für ein highlight, das gibt dem ganzen jetzt nochmal verdammt unerwarteten spin. beste folge bisher, was für eine zweite staffelhälfte kommt denn da auf uns zu...
suki - 14. Jan, 14:06
von dexter habe ich gestern jetzt auch mal die ersten zwei folgen gesehen. jetzt bin ich total angefixt und überlege, wie ich die ganze staffel sehen kann.
was mich total ärgert, ist der neue sendeplatz für six feet under auf vox. samstag abend nach 23 uhr. wer guckt denn da noch? - so hat schon das zdf die sopranos in deutschland untergehen lassen.
was mich total ärgert, ist der neue sendeplatz für six feet under auf vox. samstag abend nach 23 uhr. wer guckt denn da noch? - so hat schon das zdf die sopranos in deutschland untergehen lassen.
wiesengrund - 14. Jan, 14:14
läuft dexter denn in D wo? oder wie bist du sonst dazu gekommen?
suki - 14. Jan, 14:48
auf zwei verschiedenen flash-video-plattformen habe ich jeweils eine folge gefunden, allerdings die kompletten 52 min. wobei ich es ehrlich gesagt schon erstaunlich finde, dass sich erstens jemand die mühe für einen so großen upload macht und zweitens, dass offensichtlich die plattform-anbieter keine grundsätzliche kontrolle von so großen dateien auf urheberrechtsverletzungen machen.
auf jeden fall gibt es derzeit keinen legalen weg, an "dexter" heranzukommen, weil die dvds ja noch nicht mal in den usa veröffentlicht worden sind.
auf jeden fall gibt es derzeit keinen legalen weg, an "dexter" heranzukommen, weil die dvds ja noch nicht mal in den usa veröffentlicht worden sind.
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