Camera gets the blues
»Schultze gets the blues« (D 2004, Michael Schorr)
DVD
Ein unglaublich langsamer Film mit nur wenig Kamerabewegung. Man wünscht sich die eingefangenen Bilder als Photographien an der Wand, aber irgendwann fangen sie an, artifiziell zu wirken, statisch wie Gemälde. Das ist der zweite Teil des Films, da beginnen die Längen.
Die Geschichte erinnert nicht zuletzt von der Personage her an Ken Loach, die Geschwindigkeit mit der das alles eingfangen wird eher an Jarmuschs »Dead Man«. Alles wirkt elegisch und dadurch büßt der Film gerade in der zweiten Hälfte einiges an Spannung ein. Nach seiner Abreise in die Staaten verliert der Film seine Beziehungen. Die zwei, drei eingeblendeten Szenen mit den Freunden zuhause im Pott wirken da sehr bemüht.
Dennoch kein schlechter Film, ganz im Gegenteil und vermutlich der erste, bei dem das deutsche und das amerikanische Outback, diese Nicht-Orte, sich in ihrer ganzen Unterschiedlichkeit doch noch so ähneln.
Ich frage mich, was für Rollen Horst Krause, der den Schultze spielt, sonst so bekommt. Ist der überhaupt anders zu besetzen? Dieser Kerl ist tatsächlich unglaublich.
Jetzt bereue ich es, den Film nicht im Kino gesehen zu haben. Diese Bilder, übrigens für einen deutschen Film durchaus erstaunlich auf 35mm gedreht, wirken wohl nur da in der umfassenden Schönheit, die auf dem Fernseher bloß angedeutet wird.
Infos: Film-HP | Presseschau
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