»Die innere Sicherheit«
»Die innere Sicherheit«(D 2000, Christian Petzold)
TV: BR
Äußerst ruhig erzählte Geschichte einer Tochter und ihrer Eltern, die nach zwanzig Jahren im Untergrund noch immer auf der Flucht vor der deutschen Justiz sind. Die Worte »RAF« oder »Terrorismus« kommen nicht ein einziges Mal vor, Politik wird nicht verhandelt, Ideologie bricht nur im Verhalten der Eltern gegenüber ihrer Tochter aus der Geschichte hevor. Das ist heute. Da sind die Personen Relikte, die Handlungsweisen nur mehr der tägliche einstudierte Standard, der nicht mehr hinterfragt wird.
In einer hervorragend gefilmten Szene warten die drei an einer Kreuzung darauf, dass die Ampel umspringt. Schwarze Wagen nähern sich aus allen Richtungen. Mit den Autos scheint die Zeit still zu stehen. Klassisches Western-Setting: Die Kontrahenten stehen sich beim Duell gegenüber, taxieren sich. Es fehlt hier nicht viel, und die Szene könnte umkippen, unfreiwillig komisch wirken. Man hält mit den Darstellern die Luft an. Richy Müller schließlich steigt aus, hebt die Arme und ergibt sich. Eine Finte. Die Ampeln waren ausgefallen, das Zusammentreffen an der Kreuzung Zufall. Das Private und das Politische.
Info: IMDB | Presseschau | Interview mit dem Regisseur
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