Beck - "Guero"
Beck. Sample-Houdini, Vielschichtigkeits-Forscher, Leichtigkeits-Athlet und Neo-Scientologe. Seit 1994 ist die Popwelt ihn nicht mehr losgeworden, seit »Mellow Gold«. Und »Sea Change«, dieses elegische Ungetüm an Leidenskunst, bewies vor drei Jahren, dass er noch lange nicht vorhat, zu gehen. Und nun kommt Beck wieder, geht aber zwei Schritte zurück, einen zur Seite und macht ne halbe Drehung: »Guero«.
Ein trockenes, poppiges Album ist es geworden, ganz nach »Odelay« zurückgelehnt, nicht funkig, nicht traurig. Die erste Single »E-Pro« wollte ja gar ein richtiger Rock-Kracher werden, den (»Guero« mitproduzierenden) Dust Brothers und ihrem omnipräsenten Beatverständnis sei Dank. Becks L.A.-Abum ist ein ungestümer Versuch, sich selbst einen Streich zu spielen, und mal ein Album aufzunehmen, das »nicht zu viel will«. Leider will »Guero« zu wenig. Bis auf das zum auf-den-Boden-knien-Songwriting von »Girl« und der kompakt-treffsicheren Sample-Weltmeisterlichkeit »Hell Yes!« bleibt auf »Guero« eigentlich nur das Resümee, das die letzte Zeile von »E-Pro« schon vorausgeschickt hat: »There’s too much left to taste that’s bitter.«
VÖ: 21.03.2005 auf Geffen/Universal
INFO: www.beck.com
in: platten.kritk | von: wiesengrund | 26. Apr, 19:25
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