When, when you were blind
You touched things for their shape
A faith in wordless knowledge
A faith in wordless knowledge
Well, I could tell about the river
Or we could just get inMit diesen Worten fängt an, was sich wie ein Debüt anfühlt, was sich wie ein Anfang anhört, was aber eigentlich nicht weiter davon entfernt sein könnte. Es mag das erste Mal sein, dass Bill Callahan unter seinem echten Namen eine Platte veröffentlicht, aber in dem doch etliche Zeit nun umspannenden Universum, das er sich unter dem Namen Smog aufgebaut hat, ist
Woke on a Whaleheart schon die Nr. 12 der Fulllengths. Es ist ein kleiner Gefallen, den wir Callahan tun können, indem wir
Woke nicht im bisherigen Werk kontextualisieren, weil es genau das ist, was er mit der Namensänderung erreichen will (und was er schon mal mit den Klammern erreicht hat). Denn von dem oben beschriebenen Anfang an ist es nicht schwer, diese Platte für sich zu nehmen.
Es bleibt somit überflüssig zu erwähnen, dass sich diese neue Platte auf neuem Terrain bewegt, auf dem fragilen Piano im Opener »From the Rivers to the Ocean«, auf den stroboskopischen Geigen in »Footprints« oder auf der sehr geheimnivollen Single »Diamond Dancer«. Dieses Terrain ist unter Mithilfe von Neil Hagerty als Produzent einem sehr austarierten Sound verschuldet, der wirklich sehr gut das zentrale Element dieser Musik (und wer will: der stetigen Weiterentwicklung der letzten, sagen wir drei Smog-Platten), nämlich Callahans Stimme in den Vordergrund rückt. Von beschwingten Pop-Balladen (am Anfang) bis zu ruhigen Ohrwurm-Meditationen (am Ende) trägt diese Stimme alles und nichts durch neun Songs, die schelmisch jede Romantik ad absurdum führen. Bill Callahan singt sogar, wenn er nicht singt, was im zentralen »The Wheel« sehr schön expliziert wird: Jede Zeile sagt er sich vor, murmelnd, leise, unsicher, uninteressiert, bevor er sie nochmal anruft, singend, melodisch, herzergreifend.
The wheel has come one full circle, indeed, denn schließlich war jene Anfangsphase, für die Smog immer die Beschriftung »Lo-Fi-Pionier« und »Homerecording-Cäsar« (auch fälschlicherweise) erhalten wird, exakt durch den (wenn überhaupt) gesprochenen, gemurmelten Gesang gekennzeichnet.
Diese Gewitztheit ist bei einem ewigen Querschädel natürlich weder trivial, noch besonders wichtig. Denn schließlich will diese Platte wie gesagt nicht mehr sein, als eine kleine Geschichte 2007, eine kleine Abwechslung zwischen »Day« und »Night«, eine kleine Frage nach dem, was wir fühlen können, und nach dem, was wir nicht wissen können. Oder wie sie selbst sehr schön sagt:
All you wanna do is be the fire-part of fireUnd all das ist ihr hervorragend gelungen.