Soul Meets Body


Image Hosted by ImageShack.usDeath Cab For Cuties neues Album hat den Titel "Plans", und wird am 29. August erscheinen, die Single daraus wird das Stück "Soul Meets Body" sein. Für alle, die es kaum erwarten können: hier gibt's einen Strem und hier eine mp3 davon. Nicht nur toll, sondern sehr toll.







Graphentheorie


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Also das ist echt verrückt! Bin beim Anblick von Level 12 (s.o.) zum Aufgeben gezwungen worden.

Das Kino ist ein heiliger Ort



»Irgendwann ging das Genöle über die Programmkinos los, man sitze da nicht so bequem, und richtig Glamour hätten die Läden ja auch nicht. Beinfreiheit ist eine prima Sache – die aber Gedankenfreiheit nicht ersetzen kann. […] Das Kino ist ein heiliger Ort, die Kirche zum ungläubigen Thomas, der sehen will und nicht debil gläubisch ist. Im Kino kann man sehen lernen.«

Rauschabstand



Wenn ich mir des animorphs Blog »Rauschabstand« im Allgemeinen und die Playlist zur geplanten ersten Sendung auf dem örtlichen Hochschulradio meiner Provinzgroßstadt im Speziellen mal genauer anschaue, dann frage ich mich schon, ob ich das Ganze nicht zu Unrecht mit Nichtbeachtung strafte.

Gelobe Besserung, aber dann hängt Euch auch mal rein Leute! Anderswo geht’s ja auch.

Ach und wo ich gerade schon bei Aachener Blogs bin: die_gabel geht mit der Gesundheitsoffensive 2005 annen Start. Auch dir willkommen, man kennt sich ja bereits ein wenig von anderswo (anderes Anderswo als oben wo).

Aktionsfilme


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Wieviel geschlafen wird in so Action-Filmen ist eigentlich erstaunlich. Die an sich und in ihrem Wesen unerschöpfliche und unerschöpflich wertvolle Filiale der Monochrom-Menschen bietet eine Zusammenstellung der James Bond'schen Action-Auffassung.

Big City Nights


»Collateral« (USA 2004, Michael Mann)
DVD

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Nochmals Collateral gesehen. Zum vierten oder fünften Mal. Diese Ausgeburt an Perfektion.

Um meine Faszination zu erklären muss man ein wenig zurückgehen in der Werkbiographie Michael Manns. »Heat« hieß der Film der mich zum Mann-Jünger machte. Da stimmte einfach alles. Neben den grandiosen Schauspielern, nein, Darstellern, die bis in die winzigste Nebenrolle hinein optimal gecastet wurden, war der Film vor allem ein ganz großes Hollywood-Erlebnis. Da schien jemand mit dem Anspruch an einen Film heranzugehen, er möge etwas Großes werden. Groß in der Gunst der Zuschauer wie in der der Kritik gleichermaßen. Groß auch in seinen Settings – die Millionenstadt als Filmset – und groß in seinem Glanz. Nun, dieser Anspruch ist nichts besonderes. Besonders wurde der Film dadurch, dass ihm all das Genannte scheinbar ohne Krampf gelang und er dabei gleichzeitig so wenig selbstverliebt wirkte. Obschon in seiner überbordenden Stilistik ganz Genrefilm, verlor sich die Story nicht in der Ästhetik. Beides stützte sich gegenseitig.

Es folgten zwei weitere großartige Filme, »The Insider« und »Ali«, die allerdings, ich kann mir das bis heute nicht erklären, an der Kasse eher floppten. Auch sie waren voll Emphatie für ihre Figuren, auch sie versöhnten althergebrachte Narrationsmuster mit der melancholischen Inszenierung Manns, an der man jeden seiner Filme innerhalb der ersten Szenen erkennt. Es hat nicht sollen sein. Aber bereits hier merkte man, das Mann vor allem eines macht: Genreinterpretationen und Grenzerweiterung. »The Insider« war mehr als nur ein Thriller. »Ali« wehrte sich gegen das reaktionäre Biopic-Genre, indem er darauf verzichtete, pseudo-stringente Lebensgeschichtserzählung zu betreiben. »Heat« und »Collateral« erweiterten durch ihre komplexe Figurenzeichnung das Thriller-Genre in Richtung des Dramas.

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Was »Collateral« für mich so besonders macht ist aber der absolute Willen zur Perfektion sowohl in schauspielerischer Hinsicht wie auch auf Seite der Regie. Keine Szene wirkt zu lang, keine zu kurz, die Längen der Einstellungen sind – obschon Mann sie wild durcheinanderwürfelt – stets passend. Selbst die anfängliche Fahrt durch die beginnende Nacht, bei der Max Annie kennenlernt und die aufgrund ihrer Länge klassischen Narrationsweisen entgegenläuft, ist eben genau dies: perfekt. Alleine die Mimik und die minimalen Bewegungen Jada Pinkett Smiths wäre eine Eloge auf die Fähigkeiten dieser Frau wert. Und auch Jamie Foxx ist sofort da, wo seine Figur hin soll. Mann scheint ein Händchen bei der Auswahl seiner Schauspieler zu haben. Bei »Ali« überrachte schon Nervtröte und Wannabe-Gangsta Will Smith als durchaus des Schauspiels mächtiger Protagonist. Und Tom Cruise ist wahrscheinlich der letzte, den man in der Rolle eines Profikillers ohne Gewissensbisse erwarten würde. Tatsächlich muss er hier nicht mal den Vergleich mit Alain Delons eiskaltem Killer Jeff Costello in Melvilles »Le Samouraï« scheuen, vermutlich die Blaupause für Figuren dieser Art.

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Und dann ist da diese fast unbeschreiblich erleuchtete Nacht. Hier wird es nicht dunkel. Die Stadt, dieser lebende Organismus, schläft nicht. Er zuckt und strömt und mit ihm die Figuren, die neben dem Gefängnis ihres Selbst jetzt auch in dieser Nacht gefangen sind. Und wenn Vincent zu Beginn des Films betont, wie sehr er diese Stadt nicht mag, dann kann man bereits erahnen, dass sie auch ihn nicht mehr loslassen wird. Die Wölfe, denen Max und Vincent begegnen, und die den Film an einer seiner beeindruckendsten Szenen stehen lassen – Luft holen, sich besinnen –, diese Wölfe finden nicht nur ihre Entsprechung in der lonesome wolf-Existenz der beiden Gestrandeten und damit im uramerikanischen Mythos des einsamen Helden. Zugleich zeigen sie uns die Stadt als Zwinger, als Gehege, in dem Mensch und Tier sich näher sind, als man erhoffte.

Und da ich nie, wirklich nie, so ganz zufrieden bin, sei noch angemerkt, dass die Musik das störende Element des Films war. Allzuoft bricht sie die flüssige Erzählung auf, indem sie kurz für zehn Sekunden eingeblendet wird und unmittelbar darauf ein völlig anderes Stück aus den Lautsprechern dröhnt. Aber das wären nur kosmetische Korrekturen oberflächlicher Natur, die in einer TV-Movie-Kritik nicht einmal einen Viertel Punkt ausmachten und die mir vielleicht auch nur deswegen auffielen, weil ich nie, wirklich nie … wie gesagt.

Info: IMDB | Offizielle Filmhomepage

Auf die Dauer hilft nur Power


Quasi als kleine Wiedergutmachung für die Zeit der Stille hier, gibts mal wieder eine kleine Kompi, zum runetrladen, brennen, Cover ausdrucken und zuhören. Diesmal mit gar siebzehn Perlen, die teils aktuell, teils gar nicht uns die Zeit verkürzen können. Bis die nächsten großartigen Platten kommen, die uns fesseln. Die letzte bei mir war "Thunder, Lightning, Strike". Dachher geht's auch so los. Mit Schalter auf "On"!

01 The Go! Team - The Power Is On
Mit welcher Verspätung dieses Meisterwerk bei mir eingeschlagen hat, ist fast schon peinlich. Was die Briten hier samplen und verkorksen passt auf ein Schlagzeug eben nicht drauf, dachher müssen es zwei sein. Und Song-Ideen ende nie.


02 The Robocop Kraus - All The Good Men
Die deutsche Band der Stunde ist nicht nur live ein Wahnsinn, die neue Pladde kann eben alles, was eine gute Live-Band können muss. Bald mehr dazu, mit Interview und so, sobald die Zeit wieder normal zu fließen anfängt. Ausrede, ja. Aber hört doch selbst, warum einem da oft der Zeitsinn verloren geht.

03 Hund am Strand - Frühling
Das vielleicht beherzteste Debüt des deutschen Indie-Pop-Himmels der letzten Zeit. Und "Frühling" ist im Sommer auch immer, insofern riecht alles nach Veränderung, und wir sonnen uns in den Massen. So wunderschön! Tolle, hoffnungsvolle Zukunft wünsch ich ihnen.

04 Pinback - Offline PK (Live)
Mittlerweile 5 Jahre ist Pinbacks zweites Album alt. Der Opener, der meiner Meinung nach schönste Pinback-Song, muss einfach hier rauf. Einer der schönsten Indie-Rock-Entwürfe, der sich nicht hinter Modest Mouse, Built To Spill und ähnlichen Giganten verstecken muss. Hier in einer Live-Version.

05 The Thermals - No Culture Icons
Ja, auch "Fuckin A", das aktuelle Album der jungen Punk-Hoffnung, hat mit "How We Now" ein veritables Hit-Brett zu bieten. Aber "No Culture Icons" (vom Vorgänger "More Parts Per Million") ist erhabener. Und druckiger. Und wuchtiger. So.


06 Blood Brothers - Trash Flavored Trash
Was soll ich zu dem Album noch sagen? Lieber Nichts, hört selbst.





07 Quit Your Dayjob - Look! A Dollar
Retard-Rock. Lasst euch das auf der Zunge zergehen. Die Ted Leo-Vorband konnte mich heuer schon zweimal live von der Qualität ihrer Bescheuertheit, ihrer Assholeness, überzeugen. Tolle Jungs, blöde Musik. Weiter so!


08 The Frames - Dream Awake
Etwas runter (und dann rauf) mit dem Tempo geht's bei den irischen (völlig unterschätzten) Frames, der "Band zum Liebhaben". "Burn The Maps", ihr aktuelles Album sei hier mit dem Aufwach-Song vertreten. Wären The Go! Team nicht Namensgeber dieser Kompilation, wär das hier der Opener gewesen.

09 Klez.e - Hellgelb
Sumpf-Lieblinge Klez.e sollten wir näher im Auge behalten. Melancholischer Indie-Elekro-Pop, der zum Augen schließen animiert. Wunderschön und simpel, aber weit und tief wie das Sonnenlicht. Hellgelb eben.



10 Low - Monkey
Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken! Low dürfen auch rocken!

11 Sufjan Stevens - Casimir Pulaski Day
Auf der Reise durch die Amerikanischen Staaten ist Songwriter Stevens nun nach "Michigan" (2003) bei "Illinoise" angekommen. Schaut euch bitte nur mal die Tracklist an! "Casimir Pulaski Day" ist - richtig! - der Illinoisesche Staatsfeiertag.


12 Toog - Ugly Ducklings
Klanglandschaften galore! Toog passt sehr gut zu Karaoke Kalk. Athmosphärisches Songwriting, das märchenhaft, verträumt aber nie zu kitschig wird. Auch grandios unterschätzt, ich warte auf das große "Aha!" der Indie-Szene.


13 Jamie Lidell - When I Come Around
Er ist es! Der Michael Jackson der Nullziger! Die Funk-Pop-Maschine mit Anwärtung auf "Live-Held des Jahres"-Titel! Die Reihe der bedingungslosen Bewunderer scheint nicht zu reißen. Woher diese Songs die Kraft nehmen, die Luft zum schwingen zu bringen, weiß wohl nur er selbst.

14 Out Hud - How Long
Oh ja, Indie-Elektro im Post-Punk-Disco-Gewand gibt's viele. Aber nur wenige schaffen so präzise und eindrucksvoll die Tanz-Barrieren im Kopf einzureißen. So muss es klingen, willst du deine Party wieder auf vordermann bringen. Und dieser Bass ist einfach wunderbar blöd.

15 Kissogram - Forsaken People Come To Me
Auf ihre Live-Qualitäten habe ich ja schon hingewiesen. Die Helden von Louisville schinden die ähnliche Tanzbarkeits-Prinzipien wie die vorhergehenden Out Hud, sind aber schicker und nicht so dreckig. Eher noch blöder. Großartig!


16 Sage Francis - Dance Monkey
Mein neuester HipHop-Hero ist in seinem Conscious-Wahnsinn ein druckvoller und kluger Architekt des verschwörersichen, undurchschaubaren Beats. Seine Samples zünden Leuchtfeuer des Irrglaubens und seine Lyrics bringen alle Affen zum Tanzen. Auch mich. Uga!

17 Dälek - Ever Somber
Zum Abschluss noch der Track, der letztens schon für düstere Stunden gesorgt hat. Und dazu kann und will ich auch nicht mehr sagen, als: Pflicht!





Die Download-Section

cover: addhnp (pdf, 158 KB)

01 The Go! Team - The Power Is On
02 The Robocop Kraus - All The Good Men
03 Hund am Strand - Frühling
04 Pinback - Offline PK (Live)
05 The Thermals - No Culture Icons
06 Blood Brothers - Trash Flavored Trash
07 Quit Your Dayjob - Look! A Dollar
08 The Frames - Dream Awake
09 Klez.e - Hellgelb
10 Low - Monkey
11 Sufjan Stevens - Casimir Pulaski Day
12 Toog - Ugly Ducklings
13 Jamie Lidell - When I Come Around
14 Out Hud - How Long
15 Kissogram - Forsaken People Come To Me
16 Sage Francis - Dance Monkey
17 Dälek - Ever Somber

Ottensheim Openair – 01. + 02. 07. 2005


Also, erm, ja. Ist irgendwie alles eingeschlafen grad, aber Verschlimmbesserung sei mal garantiert. Sommerloch gilt nicht. Semester ist auch aus. Zur Feier des letzteren gab es einen Kurzrurlaub bei Linz. Trotz unangenehmen Wetters fand sich dort im Örtchen Ottensheim eine kleine Gemeinde an Festival-Freunden zusammen, um dem mittlerweile zehnten Ottensheim Openair beizuwohnen. Entschädigt wurde das bisschen Regen durch das tolle LineUp und die fantastisch entspannte Atmosphäre.

Vor allem unter dem Wetter und der damit verbundenen schwachen Besucherzahl hatte der Freitag zu kämpfen, an dem aber eindeutig das bessere Programm auf die wenigen hundert Gäste wartete. Der erste »große« Act (sofern bei einem derartigen Underground-Festival davon die Rede sein kann) war dann GUSTAV. Live steht Eva Jantschitsch alleine hinter ihrem Tisch und zaubert. Ja, sie zaubert, denn die Perlen ihres Debüts »Rettet die Wale« so auf die Bühne zu bringen (trotz oder auch wegen der Laptop-Unterstützung) ist Zauberei. Zauberei hat auch immer was damit zu tun, dass man selbst, als Zuschauer, daran glauben muss, um sie spannend zu finden. Dass die Luft während »Mein Bruder« gefährlich im Takt zu vibrieren beginnt, muss man als Gustav-Konzerthörer glauben. Nur dann spürt man auch die besungenen Bomben.

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Und die Einsamkeit von Gustav unter all den Linzer Polizisten spürt man auch nur, wenn man der großen Zauberei »Popsong« Glauben schenkt. Gustav ist eine Meisterin darin, diese Zauberei auf der Bühne mit einer sympathischen, Nähe vermittelnden Art und Weise umzusetzen, ohne abgedroschen zu werden. Menschenfreundlichkeit kann auch mal klappen.
Dass beim abschließenden Mitsingdings »We Shall Overcome« dann eine Dame aus dem Publikum auf die Bühne geholte wurde um den Chor zu singen, und Gustav selbst ihre eigenen Texte zu einem »Da Da Da« entschwanden, hielt wieder einmal als Beweis dafür her, dass Lieder mit Haltung weder »Perfektion« noch »Vehemenz« brauchen, um subtil böse, immanent schön und durch und durch genial zu sein. Protestkultur in einem elektronischen Gewand, das heute Klassiker von Übermorgen produziert, ist also auch auf der Bühne machbar. Auch ohne Jungs.
Nach Gustav trommelten die alten Punk-Haudegen der U.S. Bombs noch mal drauf los, bevor die Bühne für ungefähr eine Stunde in ein Schlachtfeld der Soundschwere verwandelt wurde. »Terrain disfigured« waren die passenderweise ersten Worte, die aus dem dröhnenden Nebel von »Ever Somber« ertönten, dem Eröffnungstück von DÄLEK. Selbigen wurden am Tag zuvor noch als Überraschungsgast ins Festival gebucht und brachten somit sowohl helle Freude, als auch schockiertes Entsetzen ins Publikum. Mindfucking Noise legte sich in Kreissägen imitierenden Gitarrensamples über die schwer kullernden Beats und die trocken-monotonen Reime von MC Dälek. Wie auch letztens beim Donauinselfest vermochten Dälek live auf einer Festivalbühne die Energie ihrer Alben fantastisch umzusetzen, auch wenn das Set selbstverständlich zu kurz war.

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Das menschliche Maschinengewehr, das Dälek sein könnte, ist er live höchstens in Superzeitlupe. Den Zorn in seinem Gestus spürt man aber trotzdem, auch z.B. wenn er versucht mit seinem Blick die Regenwolken wegzubombardieren. Als Mensch in der Musik aufgehen, anstatt sie nur zu konsumieren, ermöglichen Dälek mit der emotional dichten, klanglichen vielschichtigen und technisch brillanten Darbietung allemal. »Unsere Musik wird nie mehr als traurig sein.« hieß es dazu mal in einem Interview, und selten kam es so vor, als ob diese Grenze, dieses Nicht-weiter-kommen, wirklich das weiteste ist, wo sich HipHop (und im weiteren Sinne Pop) hinbewegen können. Die Ablehnung der Formatmusik ist bei Dälek live die Realisierung von Offenheit als Grundidee des HipHop. Und ihre Realisierung von HipHop macht Sinn wie kaum eine anderer unserer Zeit.
Ähnliches für sich verbuchen können fünf junge Herren aus Nürnberg, nur geht es nicht um HipHop, sondern um tanzbaren, wavigen Indierock. Gemeint ist die Band der Stunde, THE ROBOCOP KRAUS, die zu Recht als eine der besten deutschen Live-Bands unserer Zeit gilt. Dass ihr aktuelles, viel umjubeltes Album »They Think They Are The Robocop Kraus« die Live-Energie perfekt auf die Platte zu übertragen wusste, beweist durch Konsistenz, Klugheit und Geschmackssicherheit, dass diese Leute ihr Handwerk verstehen.

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Auf der Bühne sind sie ein Orkan an guter Laune, Weltschmerz, Liebe, Desaster, Tanzen und Niederknien, der in druckvollen Songs über die Köpfe hinwegbläst, und staunende Münder zurücklässt, falls nicht eh jeder schon vorher tanzt. In Ottensheim war ihr Gig der mit Abstand wildeste, und das Publikum entwickelte bei TRK den höchsten Tanz- und Energie-Pegel. Schlicht: Wahnsinniger guter Pop, der W.A.H.N.S.I.N.N. und P.O.P. gleichzeitig buchstabieren kann, ohne beliebig zu klingen. Im Gegenteil: von allen (englischsprachigen) Indie-Retro-Schick-Bands der heutigen Tage zeichnen sich TRK durch eine sehr großformatige Eigenständigkeit aus, weswegen ihnen oft nachgesagt wurde, ihrer Zeit voraus zu sein. Was uns hoffen lässt, dass das nächste »Jetzt!«, der nächste richtige Moment, die nächste Gegenwart, in der diese Band uns beglückt mit einem ihrer Gigs, bald wieder kommt.
Zu Ende ging der Abend mit einem guten, ausgelassenen Set von Ex-Eins Zwo DENDEMANN, der Deutsch-HipHop einst als großer Hoffnungsträger, heute ein bisschen wie Opa-vom-Jahre-Schnee betreibt, und dabei eine gute, unterhaltsame Figur macht.

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Als Schlusspunkt eines so tollen Abends machte es auf jeden Fall Sinn, auch noch mal den alten Eins Zwo-Hit »Danke, Gut« zu hören und sich schließlich einzugestehen, dass »jedes kleine d (…) ein großes Endemann« hat. Großes Ende, Mann.
Der nächste Tag war dann trotz etwas besseren Wetters nicht so ganz berauschend, einzig bemerkenswert war vielleicht die Fadess des LARGE NUMBER-Gigs (immerhin steckt dahinter Ex-Add N To X Ann Shenton), die zwar durch die irrwitzigen Kostüme etwas aufgelockert wurde, aber musikalisch leider nicht zu vertreiben war. Den allerallerletzten Schlusspunkt setze eine neue HipHop-Kollaboration aus DJ Vadim, DJ Woody, Yarah Bravo & Blu Rum 13, die den Namen ONESELF trägt, und mit einer guten, gutgelaunten, und gutgemeinten Show das Publikum super unterhalten hat.

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Jazzy, groovy, Ninja Tuny. Was will man mehr? Noch ein Ottensheim Openair, klar.

Playlist in düster


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Was alles beim Donauinselfest schön und toll war, also an Bands, und was ich dort auch neu entdecken durfte, und was für tolle alte Freunde wieder mal gesichtet wurden, all das konnte vielleicht ja erahnt werden. Ich konnte ja erahnen, dass ich eigentlich schon immer ein Tomte-Fan hätte sein sollen. Ich hätte eigentlich auch von vornherein sagen können, dass Le Tigre (wie schon letztens in der Mensa) einfach eine groaßrtige Live-Band sind. Und dass mir mein erster Kinderzimmer Prod.-Auftritt auch gefallen wird, war auch eher klar.

Aber am aller klarsten und auch diesmal überraschendsten war, dass auch vor 20 begeisterten Leuten (und 500 entsetzten/geschockten/angewiederten), bei Sonnenschein und Freiluftbühne, also ohne Dunkel und ohne Club, Dälek immer noch zu dem verdammt großartigsten gehört, was die Welt zur Zeit zu bieten hat. "Ever Somber" ist jene Ballade, die sie immer als Opener spielen. Fangt auch mal einen Tag so an.

Dälek - Ever Somber

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