The Kills - "No Wow"


kills - no wowDas Motto der Kills, im Grenzbereich zwischen Disco und Punk Zweisamkeit zu dokumentieren, war immer geprägt von Minimalismus, Kleinkariertheit und Geheimnissen. Wie produktiv dieser angeblich fehlende Mehrwert sein kann beweist ihr nun zweites Album „No Wow“.

Es fehlt immer dieser eine, entscheidende Schrei, die letzte große Pose, um bei einem Kills-Song ganz tief im Rock-Sumpf zu landen. Und dieses ständige Fehlen tut manchmal weh, lässt dich zweifeln und bangen um diese beiden Seelen, die sich nie preisgeben oder öffnen wollen. Warum ihr Geheimnis so verlockend ist, ist dann oft schwer zu ergründen. Ihr Debütalbum „Keep On Your Mean Side“ war das Dokument einer Abschottung. Zwei Personen, die niemanden eindringen lassen, die aufgezeichnete Dialoge ins Studio mitnehmen um sie in ihre Songs einzubauen, und die nur eine tief gestimmte, ungut verzerrte Gitarre und eine Drummachine verwenden. Das und zwei Stimmen, die sich jagen, begreifen, umkreisen und durchdringen wie es einst nur Royal Trux konnten. Nur sind The Kills kleiner, verwickelter, bieten weniger Oberfläche.

VV (eigentlich Alison Mosshart) und Hotel (eigentlich Jamie Hince) haben für die Aufnahme ihres zweites Album ein einsames Kaff in Michigan aufgesucht. Sie sagen, dass, wenn das Debüt von vielen als „reine Haut und Knochen“ bezeichnet wurde, „No Wow“ der Versuch ist, sich sogar davon zu lösen. Um bis ans Herz der Songs vorzustoßen. Und tatsächlich wirken die Songs auf „No Wow“ kürzer als die vom Vorgänger, bieten noch weniger Pose, keine „Fuck the People“-Refrains, dafür Abgesänge an die Liebe und die klare Feststellung, dass sich das bodenständige, ernste Heute vom Damals der 60er dadurch unterscheidet, dass es keine „Wows!“ mehr gibt. Diese „Wows!“, die VV und Hotel beim Hören von Velvet Underground oder Suicide empfinden. Und sich gegenseitig mitteilen, in ihren Songs. Die Platte ist somit auch ihre kleine, interne Therapie vor dem Grauen, das sie umgibt. Vielleicht ist dies das schöne Geheimnis, das beim Hören von „No Wow“ diese leichte Gänsehaut auslöst. Dass die Platte ein „Wow!“ transportiert, das du verloren und vergessen hast in all dem Trubel.

Es wäre schade, würden The Kills einzig als Vorband ihrer Labelkollegen Franz Ferdinand in Erinnerung bleiben. Angeblich sind Kills-Konzerte ja sehr laut. Und Lautstärke wirkt auch dem Vergessen entgegen, das jedes kleine „Wow!“ unseres Lebens bedroht.

VÖ: 21.02.2005 auf Domino
INFO: www.thekills.tv

"i am an indie snob!"


i am an indie snob!


How indie are you?

You're just too cool for school, aren't you? You're pretty narrow minded
and opinionated with regards to music (and probably most other things
as well). But you're allowed to be, because you really are better
than everyone else. You take pride in obscurity.
You probably prefer vinyl too, you elitist bitch.

---------------------------------------------------------------------------------------
Einer von vielen Tests, die mir beweisen, dass ich all das bin, was ich immer sein wollte... ;-)

FM4-Fest 22.01.2005


Der obligate Kampf gegen die Kälte prägte auch diesmal das FM4-Fest in der Arena, schließlich traten wieder einmal die größten Acts Open-Air auf, was allerorts für Unbehagen und… Tanzwut sorgte.

Image Hosted by ImageShack.us

In schöner Erinnerung bleiben dann aber doch ein paar Momente dieses Abends, wo die Musik die Kälte wegblies und uns Zuschauer staunen ließ. FEIST war trotz ihrer völligen Deplatziertheit auf der Hauptbühne musikalisch sehr angenehm, und wer ihr Album „Let It Die“ als „langweilig“ oder „egal“ bezeichnet hatte, der bekam hier die Chance, sich noch einmal anzunähern an ihre ruhige, sanfte Stimme und ihre sehr präzisen Melodien. Die Kanadierin fühlte sich offensichtlich wohl, wunderte sich warum sie in Kanada nicht auf diese geniale Idee eines Open-Airs im Januar gekommen sind. Vielleicht weil sie kein FM4 haben.

FETTES BROT vermochten danach zwar viele zum tanzen zu bringen, aber wer diesen HipHop-Entwurf vorher nicht mochte, der wird ihn nachher wahrscheinlich auch nicht gemocht haben. Ex-Stone Roses-Frontman IAN BROWN bemühte sich dem Publikum die „dancing shoes“ anzuziehen, erwirkte aber höchstens Mittelmäßigkeit und Langeweile. Mein Britpop-Ohr protestierte.

Image Hosted by ImageShack.us

Die eigentlichen Headliner, TOCOTRONIC, brachten dann wieder etwas versöhnliche Stimmung unter die Leute. Immerhin war der Release ihres Albums „Pure Vernunft darf niemals siegen“ erst 5 Tage her, die Massen waren gespannt, und dieses Wien-Konzert war quasi die Tour-Eröffnung (abgesehen von dem Neujahrskonzert in Berlin). Präsentiert wurde dann ein bunter Mix aus alten und neuen Stücken, die in ihrer Ruhe natürlich irgendwie dem Openair- und Rock-Charakter entgegenarbeiteten. Nur die aktuelle Single „Aber hier leben, nein danke“ wurde so modifiziert, dass sie auch wirklich energetisch und treibend wirkt. Was auch gut funktioniert hat. Die Zugabe bestand aus zwei sehr alten Stücken („Freiburg“ und „Ich muss reden auch wenn ich schweigen muss“), die ohne den neuen, vierten Mann gespielt wurden. Somit blieb für Nostalgie ebenso Raum, wie für Anerkennung für ihr neuestes Schaffen. Ein kaltes, aber trotz seiner Kürze gutes Konzert.

Das anschließende Gedränge möglichst schnell in die Hallen zu kommen lähmte für ungefähr zwei Stunden sämtliches Bewegungspotential. Erst nach dem STEREO TOTAL-Gig war wieder etwas Luft zum Atmen. Wer selbigen da verpasst hat, kann dies am 28.03. beim Abschiedsabend der Fluc Mensa nachholen. Mein Abschied vom FM4-Fest bestritt das sehr gut tanzbare Set von JEANS TEAM, deren neues Album „Musik von oben“ live auf jeden Fall zu überzeugen wusste.

Ein qualitativ eher gemischtes Line-Up kann, wie man gesehen hat, zu einem sehr unterhaltsamen Abend führen. Passte insofern auch gut zum Geburtstagskind.

The Blue Van - "Beatsellers"


beatsellersAm großen Kuchen “Skandinavische Rockmusik”, der im letzten Jahr mit „Origin (1)“ von Soundtrack Of Our Lives ein neues Sahnehäubchen verpasst bekam, wollten The Blue Van schon immer mitnaschen und -mischen. Mit den sieben Psych-Sachen im Koffer jagen Sie seit 1998 schon dem Erfolg nach, und landeten für „Beatsellers“ nun erstmals bei TVT, was ihnen Bekanntheit jenseits ihres Heimatlands Dänemarks sichern könnte. Ihren Auftrag die Glückseligkeit des Rock ´n Rolls wiederherzustellen scheinen sie ebenso ernst zu nehmen, wie ihre trockenen Riffs und scheppernden Drums. Eile mit Würde. Donnernd prügeln sie die Stücke in die Saiten und in ein sehr verspieltes, Doors-lastiges Keyboard, die Stimme immer am Pathos-Abgrund, der Beat immer tanzbar. Ein x-ter Retro-Entwurf, der Spaß macht, und live wahrscheinlich sehr treibend wirken kann.
Jenseits dem etwas, ähm, peinlichen aber gerade deshalb wundervollen „Product of DK“ und dem angekündigten Hit „Revelation of Love“ finden sich aber leider nur drei eher unterdurchschnittliche Songs, die dann die EP doch als Single dastehen lassen. Schlecht ist das alles ja nicht. Aber vielleicht ist jener erwähnte Kuchen schon so vorzüglich geworden, dass es schon mehr braucht als hektische Drumsticks und eine Menge Soul um Mitmischen zu können.

Trafo 25.01.2005


„Atmosphäre lässt sich nicht an die Wand malen.“ lautet ein weiser Spruch aus der Restaurant-Branche. Nun, wer es trotzdem versucht, muss wahrscheinlich sein Scheitern eingestehen, wenn die Wand dem Druck nicht gewachsen ist. Oder er lädt Trafo zu sich ein, und stellt fest, wie vertrackt Musik Räumlichkeiten durchdringen und sie verformen kann.

Dem Wiener Gitarrenquartett gelingt im Transport von CD auf Luft einiges an Mehrwert, was bei der immer präsenten Schwierigkeit derartig komplexe Musik präzise wiederzugeben doch beachtlich ist. Daniel Pabst und Chris Janka als Hauptkompositoren der Gruppe sitzen ganz außen und bilden somit eine zweidimensionale Klammer um die Musik von Trafo. Die sperrigen Loops einerseits, und die Improvisationen aus Lust andererseits kommen nie ins (unproduktive) Schleudern, sondern geben den Songs Raum und Luft. Wie plastisch die Rhythmen und die Bilder dann werden, ist natürlich auch vom eigenen Zustand abhängig, aber Trafo machen alles, um dem Publikum zumindest die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Traumschnipsel zu erspähen. Hier ein stürmisches Gewitter, da ein griechischer Mönch. Superman und Knight Rider werden als große 80er-Helden hergebeten.

Und tatsächlich ist dann die Abwandlung des Knight Rider-Themas auch Thema im eigenen Kopf, beschäftigt einen auf dem Weg nach Hause, der diesmal sowohl kälter als auch wärmer als an den Abenden zuvor wirkt. Vielleicht fängt es dann wieder von vorne an, das Erwachsenwerden, das alles-durchdenken-Wollen. Ein 30-Sekunden-Stück von Trafo kann dann live auch nach 4 Minuten klingen. Das schöne Scheitern also - wieder einmal. Und wie jedes Mal verlasse ich den Ort des Geschehens dankbar.

Sioen 23.01.2005


Image Hosted by ImageShack.us

Gelassen und gespannt gleichzeitig, quasi NoWin und NoLose, gemischt und doch widersprüchlich war mein Gefühl vor dem Abend, an dem Sioen aus Belgien zu Besuch kamen. Helle Freude und Dankbarkeit beschrieb das Endresümee. Sehr eintönig auf einmal? Mag sein. Aber So müssen eben neue Helden abgefeiert werden.

Keinen Ton gehört habe ich von dieser Band vorher was. Auch ließen sich kaum Infos zu ihrem Debut „See You Naked“ finden, das Wissen im Vorfeld somit das vielleicht geringste, das ich je bei einem Konzert hatte. Umso beeindruckender ist dann das Gefühl aus dem Club zu gehen, und ein Geheimnis mehr im Herzen zu hüten; nämlich wie wundervoll diese Band ist. Und es war nicht so, dass hier einfach von allen übersehen wurde, dass diese fünf Jungs doch „anders“, „beachtlich“ oder gar „kreativ“ ihre „Lessons“ gelernt haben und „verdammt cool“ Altbekanntes „neu“ aufbereiten. Was hier von allen übersehen wurde, ist eine sehr schwer greifbare Skizze von Indierock und Songwritertum, deren Abgründe sich nicht als solche kennzeichnen müssen um wirkungsvoll zu sein. Deren Skizzenhaftigkeit selbst schier als Faschingsmaske herumgetragen wird, um dann doch mehrer Schichten unter sich frei zu machen, auf denen gesucht, gearbeitet, gefunden und … vollendet wird. Da lastet der Blues so tief im Klavierspiel des Sängers und Frontmans Sioen, dass vom Phantom der Oper über Guns ´n Roses bis hin zur Frühphase Firewaters oder Camper Van Beethovenscher Leichtigkeit nichts ausgelassen wird, was meinem Gemüt einen Stich versetzte. Und wie selten lässt man sich wirklich auf was Unbekanntes ein, um dann neidlos zuzugeben, dass DAS wirklich was Un-be-kann-tes war? Eben.

Aber auch ganz jenseits des eigenen Kampfes in mir drin, warum diese Band genau jetzt das einzig Richtige getan hat mit diesem Gig, brachten Sioen mit ihrer Schwermut, ihrem Mut, ihrem Spaß und ihrer Ausdauer viel Helligkeit, wo sonst oft nur Strommangel herrschte. Nicht mehr als 25 Leute forderten von ihnen zwei Zugaben. Somit alle Anwesenden. An diesem Punkt muss jede Berichterstattung kapitulieren und einfach eingestehen, dass hier ein verdammt gutes Stück Musik seinen Eingang in Welten gefunden hat, wo kein Platz mehr dafür schien.

Trafo - "Dogtales"


trafo - dogtalesBezaubernd. Würde es nicht so klebrig klingen, wäre das vielleicht das beste Wort, um das Debut von Trafo, einem Wiener Gitarrenquartett, zu beschreiben. Auf der Suche, was ich aus meinem Plattenregal hervorkramen könnte, um mir dieses Album zu erklären, landete ich schlussendlich bei Dusan Bogdanovics „Keys To Talk By“, einem waghalsig-genialen Versuch, die byzantinischen Wurzeln balkanesischer Gitarrenmusik zu erklären. Warum gerade er mit Trafo was zu tun hat? Wegen diesem kleinen Verschobensein, das auch später Bands wie Smak aus Serbien immer anders klingen ließ als z.B. Led Zep. Und Trafo stellen mit ihrer Musik dieses Verschobensein auch auf die Probe.



Die E-Gitarren surren und tanzen um die Wette, belauschen sich gegenseitig, eifern den vertrackten Rhythmen und Loops nach, die 5/4 immer am Anschlag, Verzerrer, oft sanfter als die Melodien, die sie verzerren, und neben Brücken nach Byzanz und Madrid findet sich hier auch ein Schrammen, das mehr an das Starten eines Daytona-Rennwagens erinnert, als an ein Notenblatt. Schlussendlich lege ich Bogdanovic zurück ins Regal. Diese Musik verdient es aus sich selbst heraus erklärt zu werden. Wieder was dazugelernt.

...And You Will Know Us By The Trail Of Dead - "Worlds Apart"


worlds apartDann gab es also ein Kapitel mehr zu bewältigen, ein Koloss an mehr oder weniger schwer verdaulichem Rock-Ungetüm, Indie-Jubel, Transparenz-Terror. Säcke, so fest geschlossen, dass der leiseste Furz an (un)durchdachten Riffs und über sich selbst stolpernder Beats nichts von sich bemerkbar machen könnte. Schwieriges Terrain. Wie weit wenig eine Indierock-Platte dann von der Realität kreist, die sie beschreibt, ist immer schwieriger zu beurteilen, als die selbige. Trail of Dead konnten für mich nie diesen Radius klein genug halten, um mich zu fesseln. Das Lasso, immer zu weit; die Wurzeln immer zu egal. Und nun „Worlds Apart“. Ein Präzisions-Schock. Ein Desaster. Ein Typ, der sein elegantes Wissen über die Musikgeschichte der westlichen Welt in einem kühlen Schnitt durch meine Seele dort deponiert, wo auch meine Besten der Besten (samt dem größten Müll) verborgen liegen.



Da liegt sie also, die Platte, die mit Don Giovanni anfängt, deren eigentlicher Opener „Will You Smile Again?“ derartig präzise um einen Abgrund an Stakkato und Resonanz poltert, dass jenes stampfende Klopfen, das der Gesang zu besänftigen versucht, mit jedem mal mehr zum Zweifeln bringt, ob die Echos und das Verlust-Gefühl bloß Einbildung sind. Tage später bei „The Rest Will Follow“ (dessen erste Zeile Sometrees „Notion“ beklauen würde… wenn es nicht so lächerlich wäre, das zu behaupten) stehen nur die Besten zum Abschuss bereit, und im ersten Blick zurück auf 5 Lieder finden sich tatsächlich zweimal Smogs „Dongs of Sevotion“-Album zitiert. Mit nicht viel Einbildungskraft. Und wieder diese Sache mit der Einbildung. Wie auch dann, wenn es so ein plastisches, ganz spezifisches Gefühl gibt, wie sich der Refrain von „Caterwaul“ anfühlt, dieser Rock-Oper, diesem nie beginnenden und nie endenden Epos. Dieses Gefühl, dass im Mittelteil des selbigen Stückes das Baywatch-Intro riecht. Dieses Gefühl, das in „Let It Dive“ alles an Oasis richtig macht, was du immer für komplett falsch erachtet hast. Verdammte Trail of Quotes.

Wachst du jemals auf aus diesem Traum, findet sich die Welt verdreht wieder. Du denkst vielleicht, es wäre so eine alte Platte, etwas vergessen, links liegen gelassen, aber für viele deiner Indie-Schrammel-Helden wichtig. Built To Spill oder dergleichen. Aber nein, wenn du aufwachst, ist es immer noch Frühjahr 2005, und sämtliche Zitatrichtungen sind umgedreht worden. Das Album vor dir ist gleichzeitig auch das hinter dir. Eine Zeitreise, deren Anfang und Ende du ebenso bei den alten Griechen suchen kannst, wie auch im besungenen „Summer of ´91“. Musik, die geschichtlich gedacht sämtliche Modernitätskonzepte ignoriert und Verwirrung stiftet wie die Eigenartigkeit in Ciminos „Deer Hunter“, dass all’ diese Jungs, die Soldaten Amerikas gegen den Vietcong sind, russische Wurzeln und Namen haben. Die zentrale Frage somit wie immer: „Warum?“ Und der texanische, tiefamerikansiche Schweinerock von „Worlds Apart“ schreibt dann trotzdem offene Briefe an die Heimat. „To Russia My Homeland“ heißt das neunte Stück. Willkommen zu Hause, Jungs. Der Rest wird nachkommen.

Playlist 13.01.2005

playlist_05_01_13.

»ich glaube, das könnte dir gefallen. sehr gutes live-set von ada.«

»danke für den tip. was findest du an dem set so besonders?«

»ich mag dieses abwechselnd melancholische und dann diese fiesen sägezahn-beats wie bei t.raumschmiere. kickt einfach unglaublich und ist quite danceable. dir gefällts nicht?«

»es gefällt mir schon. aber es begeistert mich nicht. meine reizschwelle liegt aber zur zeit irgendwo recht hoch. also nix mit minimal oder so. mehr vollaufdiefresse, aber nicht aggressiv sondern catchy halt. hm – – «

MP3: Ada – Live-Set

txt.news 09.01.2005



Die Zeit stellt seit kurzem Rezensionen der Jahre 2003/04 online. In Zukunft soll das Angebot ständig erweitert werden. Die NZZ macht dasselbe mit den gesammelten Rezensionen des letzten Monats.

Jana Drewes stellt auf Hausarbeiten.de ihre Seminararbeit zum Thema »Das filmische Schaffen von Robert Bresson« zur Verfügung.

Registriert man sich kostenlos, erhält man 6 Ausgaben des Uni-Spiegels im Jahr als E-Paper. Bei uns an der Uni werden die Dinger ja kostenlos verteilt …

So kann man natürlich auch für einen Film werben. Tztztz!

Die FAZ grantelt über den gesammelten Fernsehschund des vergangenen Jahres und sagt zum Beispiel zu »Anke Late Night«: »Ist nie auf Sendung gegangen. Die "Harald Schmidt Show" mit Anke Engelke allerdings wurde nach fünf Monaten mangels Erfolg abgesetzt.«

Wer Jazz im allgemeinen und Coltrane im besonderen mag, wird Gefallen daran finden. Ich verstehe den Sinn ja nicht so ganz, schön ist´s trotzdem.

Jorge Louis Borges fantastische/s/r Erzählung/Gleichnis/Text/younameit »Die Bibliothek von Babel« gibt es hier im Volltext.

Swen hat eine MP3-Suchmachine zusammengeklöppelt, die nicht nur funktioniert sondern erstaunlich viel Spaß macht – besonders dann, wenn man Interpretennamen eingibt, von deren Existenz man bisher nichts wusste.

Eine Sammlung von Texten zu Scorseses »Taxi Driver«.

Die neue Ausgabe des Schnitt landete gestern in meinem Briefkasten. Thema ist diesmal »Theater und Film«. Unter anderem spricht Boris Groys mit Carl Hegemann über Schlingensief, Enno Patalas Text über Eisensteins »Glumows Tagebuch« wird abgedruckt und über Kuhlbrodts Texte sich aufzuregen habe ich mir abgewöhnt. Im Dreischnitt diesmal Wong Kar-Wais »2046«. Außerdem wiedermal einige Texte zum Schnitt (also der Technik jetze).

re.present: Scott Sinclair

Bilder in den Kommentaren.

Info: SINCstudio

Zuckende Erregung


»Shivers« (a.k.a. »The Parasite Murders«) (CAN 1975, David Cronenberg)
TV-Aufzeichnung

shivers_1


Die Schönheit wird konvulsiv sein oder nicht sein.
– André Breton, »Nadja«

»Shivers« ist Cronenbergs erster Langfilm. Und bereits hier sind die Themen und Motive seiner Filme paradigmatisch angelegt: Körper, Geist, mechanische Manipulation, Eindringen, Sexualität, Psychoanalyse. Der Plot ist schnell erzählt: Ein von einem Wissenschaftler gezüchteter Parasit treibt in einem Luxus-Wohnhblock seine bösen Spielchen mit den Bewohnern. Er dringt in ihre Körper ein und infiziert sie mit ungezügelter Lust, nein, Geilheit.

shivers_2

Der Parasit, der hier durchaus Gestalt annimmt und nicht nur als bloße Auswölbung der Haut gezeigt wird (ein Symbol, das von unzähligen Filmen genutzt wird, bis hin zu »The X Files«, wo es schon fast als Running Gag funktionierte) erinnert auf der einen Seite an Kot. Auf der anderen Seite wirkt er phallisch nicht zuletzt aufgrund seiner Funktion als Eindringling und als zuckendes, erigiertes Monstrum. Wie in vielen Zombie-Filmen ist das Infizieren auch hier oft begleitet von Lust. Durch intensive Küsse verbreitet sich der Parasit am besten.

Psychoanalytisch gedeutet erinnert das Verhalten der »Befallenen« an die anale Phase. Das Spielen mit dem Parasiten (also: dem Kot), der – obschon einem innewohnend – durchaus noch als externe Bedrohung angesehen wird, dient laut Freud dem Einüben von Halten und Loslassen. Folglich spiegelt sich hier das Verhältnis von Lust bzw. Geist und der »Beherrschung des Schließmuskels« in dem Lustempfinden der Infizierten und dem Versuch, den Parasiten zu entfernen, wie es der Wissenschaftler zu Beginn des Filmes vorführt. Ich gehe dabei davon aus, der Wissenschaftler dient hier als Personifizierung von Geist im Sinne der Vernunft und damit einhergehend als Verleugnung des irrealen Moments der Lust. Man kann also bereits zu Beginn bemerken, dass es Cronenberg hier nicht ausschließlich auf die Verteufelung des Parasiten (der Lust) ankommt. Stets legt er widersprüchliche Elemente an: Der Wissenschaftler (als reiner Geist körperlos oder doch zumindest entsexualisiert) zeigt am meisten von seinem Körper (und damit von seiner Lust), wenn er die Bauchdecke einer Frau aufschneidet um den Parasiten zu entfernen und sich anschließend umzubringen. Der Parasit, auch dem Zuschauer als etwas präsentiert, vor dem man Angst haben sollte, erscheint am Ende je nach Lesart als Heilsbringer der Menschheit oder als Grundstock der Apokalypse.

shivers_3

P.S.: Der erwähnte Wissenschaftler erinnert so frappant an Fernando Rey, dass es bestimmt interessant wäre, zu untersuchen, ob hier irgendwelche Buñuel-Filme zitiert werden.

Infos: IMDB | Stills | Salon.com zu Cronenberg und seinen Filmen

.txt

random | life | samples


SUCHEN

 


DOLLHOUSE


Dollhouse


KALENDER

September 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 
 


AKUT

Jippie Diplomarbeit....
Jippie Diplomarbeit. Ich bin gerade damit fertig geworden...
Scheini (Gast) - 1. Aug, 15:10
Recht hast du. Sieht...
Recht hast du. Sieht man ja an so mancher Zeitung.
Phil (Gast) - 1. Aug, 15:03
Eitelkeit?
Nur wer laut schreit wird gehört. Der Inhalt ist da...
Roland Rafael Repczuk (Gast) - 1. Dez, 09:02
Absoluter Surrealismus...
Mir fehlt die Farbe
Roland Rafael Repczuk (Gast) - 18. Mär, 12:42
Endlich mal eine Filmkritik...
Endlich mal eine Filmkritik als Auslegung die Sinn...
der (Gast) - 9. Mär, 21:49


BLOG STATUS

Online seit 7608 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Aug, 15:10


CREDITS

powered by Antville powered by Helma


Creative Commons License

xml version of this page
xml version of this page (summary)

twoday.net AGB

Subscribe with Bloglines



ABOUT .txt




STATUS

Du bist nicht angemeldet.