Constructing the view


TV Not The Radio: Mo, 19. September 2005

Heute abend die seltene Chance einen Film James Bennings, bei dessen Werken »Bildtableaus« tatsächlich mal ein adäquater Begriff ist, im deutschen TV zu sehen. Noch dazu ist die heute abend zu sehende Fassung von »One Way Boogie Woogie« eine exklusiv für 3sat nachbearbeitete. Die taz weiß mehr.

23.15 Uhr, 3sat
»One Way Boogie Woogie / 27 Jahre später« (James Benning, 1977 & 2004)

IMDB | ausführlicher Artikel und Interview bei Senses of Cinema

Aber hier leben? Nein danke.


Der Deutsche hat gewählt, was er verdient: Konfusion. Das zumindest kann man als Wahlkampferfolg deuten. Die totale Rückverdummung – eigentlich auf den Fahnen der APPD proklamiert – wurde durch die großen Parteien erst so richtig zum Programm. Und jetzt?

Die Jamaika-Koalition, schwarz-gelb-grün also, wird nur kommen, wenn entweder Fischer oder Westerwelle rechtzeitig abgewürgt werden und das ist, nun ja, mehr als unwahrscheinlich. Große Koalition? Na, vielen Dank, ich wandere aus. Dann lieber eine rot-grüne Opposition, die sich so gezwungen sähe, die realpolitisch eingeübte Asozialität zurückzubauen. Keine schlechte Vorstellung. Allein: Die unionistischen Industriehuren als Minderheitsregierung? Dass ich nicht lache.

Und dann ist ja da noch diese Ost-Partei. Okayes Ergebnis für sie. Nicht wie erhofft, aber wie vorhergesagt. Und direkt klargestellt, dass der Platz an der Sonne für Gysi/Lafontaine jenseits der Regierung liegt. Klar, will ja auch keiner mit denen. Noch so ein Grund für Rot-Grün in die Opposition zu gehen. Der Gegenwind für die Union käme aus sowas von roter Richtung, dass einfaches Reformdurchsetzen so einfach nicht wäre und in vier Jahren der Gegenwind zum Rückenwind der SPD werden könnte.

Am wahrscheinlichsten aber sind Neuwahlen. Die Überhangsmandate werden keiner Partei genügend Sicherheit bieten. In nem Monat vielleicht, eventuell schon früher. Bis dahin: Alles beim Alten. Interims-Regierung mit Sonnengott Schröder, der schon mal vorsorglich auf die Pauke haut, dass es eine Freude ist. Erst wollte er rein, jetzt kriegt ihn keiner mehr raus. So ist das hierzulande. Vor die Wahl zwischen Pest und Cholera gestellt, entscheidet sich der Deutsche für Symptome beider Krankheiten.

*schluck* 2


Es kommt mehr, und mehr.

(Ja, was fragt ihr denn noch so blöd? Einfach Wahnsinn!)








Goodbye F.K.


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Weitere Nachrufe: F. W. Bernstein in der taz | Hans-Jürgen Linke in der FR

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· der Passantin

· Katastase

· Mareen Fischinger (auch hier)

Durch die Nacht mit …


TV Not The Radio: Di/Mi, 6./7. September 2005

Heute abend großes Fremdschämen (Wahrsagerin-Besuch!) mit Darling Schlingensief meets Künstlerdarsteller Immendorf feat. new-romantic Jonathan Meese plus metaphysical-guest-appearance by Joseph Beuys. Wie immer faszinierend, aber nicht wie arte verkündet, eine Erstaustrahlung, sondern Wiederholung.

0.05 Uhr, arte
»Durch die Nacht mit Schlingensief und Immendorf« (Edda Bauman-von Broen, 2004)

Arte | Forum zur Doku-Serie

Death Cab For Cutie - "Plans"


dcfc plansDas ist die Tinte, mit dem dein erster Liebesbrief verfasst wurde. Das ist das "Trotzdem", das entgegenhallt, wenn ein Argument nicht zünden darf. Das ist der Glaube daran, dass bei einer nächtlichen Autofahrt der Mond (im Gegensatz zu den Wolken) immer mitfährt. Das ist der Rat von Freunden, zu anderen Freunden ehrlich zu sein. Das ist das Vergessen des Turnbeutels zu Schulzeiten. Das ist das Verschweigen der Sehnsucht. Das ist das Nacherzählen vom Retten eines fast zertrampelten Moshpit-Opfers. Das ist der Wille, alles richtig zu machen, wenn es alle falsch haben möchten. Das ist der gute Geschmack, den man nie haben wollte. Das ist der blanke Widerwille, endlich aufzugeben. Das ist der Teufel, der nie beim Steinscheißerkarlspiel gewinnt. Das ist der Ozean, den zu überfliegen sich nie jemand getraut hat. Das ist die Idee eines Lächelns, die du deiner Katze immer unterstellst. Das ist der Traum, den du am Morgen immer vergisst. Das ist der Auftrieb, von dem die Physik lächerlicherweise behauptet, er wäre für dein Obenbleiben im Wasser verantwortlich. Das ist das Popcorn, das richtig gesalzen ist. Das ist die Sekunde, die der Atem braucht, um nach einem unfassbaren Song wieder zurückzukehren. Das ist der Zwischenraum, der Schlaf von Wachsein trennt. Das ist der Witz mit Gott und Plänen und so. Das ist die Platte, die du dir unter's Kissen legst, wenn du alleine bist. Und die Platte, die dich an all das erinnert, was du schon immer mal tun wolltest. Zum Beispiel einfach nur aufzählen, an was dich die Platte alles erinnert.

*hrmpf*


Ich wusste, dass DAS mal passieren würde...

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Stattdessen halt das hier gucken.

[]


»The revolution wasn't bad
We hit the streets with all we had
A tape recording with the sound
Of the Velvet Underground
A K-Way jacket torn to shreds
And a dream inside our heads
And after changing everything
They couldn't tell we couldn't sing
After changing everything
They couldn't tell we couldn't sing
They couldn't tell we couldn't sing
And that changes everything.«

.txt goes mos IV: Samstag


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Erstaunlich wenig verkatert startete der Samstag mit einem eher traurigen Frühstück auf der Deutzer Hauptstrasse (naja, das, was die Deutzer so Hauptstrasse nennen). Traurig weil sich auch nach einer halben Stunde Suche nur Tschibo- und Kamps-Filialen als Cafés anboten. Der Niedergang der Frühstückskultur durch geschmacklos eingerichtete Massenabfertigungsläden. Neben mir bevölkerten vor allem Omas und übel riechende Hosenträgerträger die deprimierende Stätte. Also schnell Brötchen, Croissants und Kaffee runtergeschlungen, die neue brand eins (Titel: »ARBEIT. Nie wieder Vollbeschäftigung«: Yeah!) am Bahnhof besorgt und ab auf’s noch leere Festivalgelände. Dort dann in angenehm wärmender Sonne die neuesten Arbeitsverweigerungsstrategien inhaliert und Hund am Strand beim soundchecken zugeschaut.

Die geschätzt fünfzig Leute, die sich dann schließlich zu Beginn des Programms für Hund am Strand vor der Bühne versammelten, schienen ob der Darbietung ähnlich gelangweilt wie ich. Das freundlichste Adjektiv mit dem dieser Auftritt noch zu bescheiden wäre: nett. Ziemlich verkrampft war das Ganze dann tatsächlich und erinnerte daran, dass da jemand gerne die frühen Blumfeld gehört hat und nun seine Zulassungsbescheinigung zur Hamburger Schule verlegt hat. Naja, aber nett waren sie.

Benjamin Diamond war dann auch eher Richtung medioker tendierend. Nette Musik für nette Menschen mit netten Absichten. Da konnte der gute Mann noch so sehr schwitzen, gekitzelt hat mich da jar nüscht. Vielmehr schien da ein Profi sein Profiprogramm abzuspulen, inspiriert geht anders. Bot mir aber immerhin die Ausrede, das erste Bier des Tages zu trinken. Langweilige Musik macht mich Alkoholiker.

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Den ersten Lichtblick des Tages bot dann aber die am Vortag noch als »Amy« (?!) angesagte Annie, die mit den Op:l Bastards als Knöpfchendreher und Pornobrillenträger schön vor sich hingroovte. Ein wenig arg schüchtern wirkte sie schon, wie sich sich so an ihrem Mikroständer festklammerte, war mir dann aber lieber als das professionelle Entertainment des Herrn Diamond. Genau wie im letzten Jahr T.Raumschmiere hätte ich ihr aber eher einen Auftritt im Club gegönnt (abends im Gebäude 9 als Ersatz für Hund am Strand zum Beispiel). Der Tanzlust des Publikums hätte es bestimmt nicht geschadet.

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Ladies and Gentlemen, Auftritt Hard-Fi. Oha. Waren mir nur durch zwei Songs bekannt, die ich jetzt nicht sooo umwerfend fand. Aber hallo, großer Irrtum. Manchester Rave is back und hat was Feines mitgebracht. Die letzte Restmüdigkeit wurde mir spätestens mit dem formidablen »7 Nation Army«-Cover aus den Knochen gerockt. Erinnerte mich teilweise sehr an Oasis, als deren Arroganz noch nicht so ganz Selbstzweck war und sich noch auf gute Songs stützen konnte. Manchmal etwas sehr Stadionrock, aber alles noch in vertretbaren Dosen. Sehr fein.

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Tomte (Blog) sind ja ne sichere Bank. Da können sie noch so schlecht abgemischt werden (wie diesmal), da können noch so viele Saiten zu Bruch gehen (wie diesmal) und Kabel geknickt werden (wie diesmal); sobald Thees ins Publikum schnoddert, ist Sonnenschein angesagt. Zwei neue Songs gab’s zu hören, »New York« und irgendwas mit Arbeitstitel »Angela Merkel, blablabla«, schien mir beides gewohnt gute Tomte-Kost zu sein, viel mehr kann ich aufgrund des üblen Sounds aber nicht rekonstruieren. Thees hielt nach Bekannten im Publikum Ausschau (»Ah, der Venker, der schaut wohl so böse, weil ich ihn nicht zurückgerufen habe« etc.) und beschied einem sich anbiedernden Zuschauer »Dich kenne ich nicht. Du hast mir doch höchstens mal inner Kneipe Feure geben dürfen.« Haha. Tomte eben. Sichere Bank.

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Maximo Park. Hallo? what’s the fuzz all about?

Saint Etienne hatte ich nun ganz anders im Kopf. Meine Synapsen bitte mir da Verküpfungen zu sanft housig und Chanson an, davon war aber nicht viel zu spüren. Nicht, dass es schlecht gewesen wäre. Aber wenn man gegen Ende des Auftritts meint, lediglich einen Song gehört zu haben, stimmt etwas nicht. Abwechslung scheint deren Sache nicht zu sein und der Glamour und Glitter, den das Shirt (?) von Madame Etienne versprach, konnte ihre zu leise Stimme dann nicht halten. Bonus allerdings durch Sonnenuntergangs-Stimmung und allgemeine Blue-Hour-Mood meinerseits.

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Nun stand zur Wahl: Gebäude 9 mit den schon morgens als belanglos gebrandtmarkten Hund am Strand oder Kunstwerk mit Areal / Sender / Freude am Tanzen-Label-Party feat. Basteroid, Metope, Wighnomy Brothers und weiteren Freaks.

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Nach einer sehr leckeren Pizza in der empfehlenswerten Lokalität gegenüber des G9s, die uns von zwei etwas, nunja, verwirrten Oberinnen (?) serviert wurde, entschieden wir uns nach dem ganzen Indie-Gitarren-Overkill für letzeres. Während Upstairs irgendwelcher Drum’n’Bass-Kram (mit allerdings sehr schönen Visuals von Lichtsport, Köln und Notch & Bead, Berlin) wütete, füllten sich Downstairs die Katakomben sehr rasch. Es darf geschwitzt werden. Meine Güte, war das heiß. Die Soße tropfte von der Decke in die Augen und nahm einen das letzte bißchen Augenlicht. Macht aber nix, man hatte ja ohnehin nicht mehr Ausblick ausser den zwei Quadratzentimetern Nacken des vor einem Tanzenden. Ja, es war voll. Und so laut, dass ich irgendwnn auch nicht mehr vermochte, irgendwelche (natugemäß sowieso rar gesähten) Feinheiten im Soundmischmasch auszumachen. Egoexpress’ Überhit »Knartz IV« lief, »Rabimmel« natürlich und »Against Luftwiderstand« konnte ich auch noch ausmachen. Und ab dann fragte ich mich stets nur noch, ob es sich nun um extrem ekeliges Phasenpiepsen oder doch um einen Tinnitus handelte.

Nun gut, wir überstanden das ganze dann doch noch geschützt durch Betonwände im Nebenraum, tratschten über dies und das und verließen dann irgendwann das nicht leerer werden wollende Kunstwerk. Während die anderen sich auf zum Deutzer Bahnhof machten, beschloß ich doch noch mal eben bei A chim durchzuklingeln, der witzigerweise noch ebendort verweilte, wo wir gerade rausgekommen waren. Egal, nach Hause jetzt, Schlaftüte gepackt und die Zugfahrt komplett durchgeschlafen.

Danke, Markus. Danke, Spex. Looking forward to c/o Pop 2006.

[Und danke für die Photos, Eike.]

OK Computer


Radiohead nehmen nicht nur ein neues Album auf, sie bloggen sogar den Aufnahmeprozess. Bei mir fängt’s schon an zu kribbeln. Brrr.

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